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Über vier Jahrzehnte hinweg hat das malerische und grafische Werk von Ben Willikens ( 1939 in Leipzig) die historischen und symbolischen Dimensionen des Raumes ausgelotet. Einsetzend mit klinischen Interieurs, hat Willikens die Thematik des Raums über die menschenleeren Variationen des Abendmahls und die tektonischen Gegenbilder bis hin zu den Bauten des Nationalsozialismus verfolgt, denen die Serie Orte gewidmet ist. Angesiedelt zwischen den Polen einer sachlichen Klaustrophobie und einer lichtgesättigten "Metaphysik des Raumes" (Heinrich Klotz) sind die Veduten von Willikens mehr als Architekturbilder, nämlich Versuche, den Raum als Metapher der Befindlichkeiten des Menschen zu erfassen. In ausführlichen und spannungsvollen Gesprächen mit dem Kunstkritiker Walter Grasskamp gibt Ben Willikens Auskunft über die Entstehung und Entwicklung seines Werkkonzeptes und spricht erstmals über neuere Tendenzen sowie über das Werk vor dem Werk. Ausstellung: Museum der Bildenden Künste Leipzig 29.5.-4.9.2011
About the author
Walter Grasskamp, geboren 1950, ist Professor für Kunstgeschichte an der Akademie der Bildenden Künste in München. Seine Arbeitsschwerpunkte sind moderne und zeitgenössische Kunst, Museumsgeschichte, Kulturpolitik sowie Kunst im öffentlichen Raum.
Summary
Ben Willikens (*1939 in Leipzig) has probed the historical and symbolic dimensions of space in his paintings and prints for more than four decades. Using clinical interiors, he has pursued the theme of space, ranging from deserted variations of the Last Supper and its tectonic antitheses to buildings constructed by the Nazis, which are portrayed in the series Orte (Places). Somewhere between the poles of impersonal claustrophobia and a “metaphysical space” drenched in light, as Heinrich Klotz described them, Willikens’s vedutas are more than just pictures of architecture: they are attempts to comprehend space as a metaphor for human sensibilities. In exhaustive, intriguing conversations with art critic Walter Grasskamp, Willikens provides information about the creation and development of his working concept, and also talks for the first time about more recent directions and the kind of preparatory work that must be done before beginning with the work of art itself.