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Kriegerdenkmale als Kulturobjekte - Trauer- und Nationskonzepte in Monumenten der Weimarer Republik

German · Hardback

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Wie betrauerten die Deutschen nach dem Ersten Weltkrieg ihre Toten? Und auf welche Weise wurde das Nationale in Monumenten stetig umgedeutet? Die nach 1918 in Berlin, München und Bonn errichteten Denkmale bildeten ein wesentliches Fundament nationalen Selbstverständnisses. Institutionell starke Gruppen konstruierten in ihnen Sinnwelten, die aufs Engste mit der kollektiven Identitätsstiftung verknüpft waren. Zugleich war kein modernes Artefakt so sehr durch Identitätsverlust gekennzeichnet wie das Kriegsmonument der Weimarer Republik. Diese Studie gibt einen tiefen kulturgeschichtlichen Einblick in die am Denkmal manifesten Mikrokosmen der Trauer und des Nationalen und macht deutlich, dass der Kriegstod nicht nur zugunsten des Nationalen aufgehoben, sondern auch entpolitisiert wurde.

List of contents

Vorwort
Einleitung
TEIL 1 - GRENZÜBERSCHREITUNGEN DES TRIUMPHALEN HELDEN
ZUR (DE-) KONSTRUKTION NATIONALER SELBSTINSZENIERUNG
IM UNIVERSITÄREN DENKMALBAU UND -KULT
I. Souveräner Held. Das Kriegerdenkmal der
Münchener Ludwig-Maximilians-Universität 4
1. Formung subjektiver und Verdrängung objektiver Trauer
in der Planungsphase des Münchener Universitätsdenkmals
1.1. Konstruktion des generationsübergreifenden Helden
Die Entstehung der Kriegergedächtnishalle
1.2. Dekonstruktion des grenzüberschreitenden Helden
Die Erweiterungsphase des Denkmals
2. Zur Ästhetisierung des triumphalen Kriegstodes
3. Aggressiver Nationalismus. Rezeptionsrituale am Denkmal
3.1. Totenwächter oder Speerträger?
Zu Deutungsspielräumen des Hochschulmonuments
3.2. Ritual als Gewalt
Denkmalfeiern und die Grenzüberschreitungen des Nationalen
II. Gebeugter Held. Das Kriegerdenkmal der
ehemaligen Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin
1. Zu Ausmaß und Grenzen der Degradierung objektiver Trauer
Die Planungsphase des Berliner Universitätsdenkmals
1.1. Generationsüberschreitende Nationalisierung versus
Entpolitisierung. Die Kämpfe um Formgebung
1.2. Von studentischer Heldensucht. Experiment mit dem Findling
1.3. Tragödie der objektiven Trauer. Denkmal ohne Namen
2. Gestalterische Paradoxien
Wechselspiel subjektiver und objektiver Trauer
3. Nationales zwischen Affirmation und potentieller Aggression
Die Rezeption des universitären Kriegsmonuments
3.1. Kulturelle Vielfalt
Zur schwankenden Wahrnehmung eines hybriden Denkmals
3.2. Nationale Einheit. Die Einweihungsfeier des Kriegerdenkmals
III. Zerbrochener Held. Die beiden Kriegerdenkmäler der
Bonner Friedrich-Wilhelms-Universität
1. Vom triumphierenden Helden zum Opfer
Die Planung der beiden Universitätsdenkmale
1.1. Selbstreflexives Totengedenken.
Entstehung des ersten Kriegerdenkmals
1.2. Trauer für den Anderen.
Planungsphase des zweiten Kriegerdenkmals
1.3. Verpflichtet zum Gegenmonument
Die Versetzung von Flamme empor
2. Von der Sublimation zur Demonstration objektiver Trauer
Zur Gestaltung der beiden Universitätsdenkmäler
2.1. "Zum Zerreißen straff". Ikonologie des ersten Kriegerdenkmals
2.2. Trauer, Trost und Aufklärung. Beschreibung der Ehrenhalle
3. Ende des nationalen Zusammenhalts
Zur Rezeption beider Universitätsdenkmäler
3.1. Revolutionäre Wiedergeburt.
Zur Einweihungsfeier von Flamme empor
3.2. Mahnende Stille. Die Einweihungsfeier der Ehrenhalle
TEIL 2 - GRENZVERSCHIEBUNGEN DES TRAGISCHEN HELDEN
DER OFFIZIELLE DENKMALBAU UND -KULT ZWISCHEN
MILITÄRISCHEM UND ZIVILEM TOTENGEDENKEN
I. Zwischen Krieg und Frieden. Das städtisch-bayerische Kriegerdenkmal
auf dem Vorplatz des ehemaligen Münchener Armeemuseums
1. Vom Miteinander divergierender Trauerkonzepte
in der Planungsphase des Denkmals
1.1. Grenzen militärischer Erinnerungsmacht.
Die erste Planungsphase
a) Der Kampf um zivile Aufklärung. Der erste Denkmalwettbewerb
b) Die Gedächtniskapelle im Münchener Rathaus
als moderate Gegeninitiative
1.2. Ausmaß militärischer Erinnerungsmacht
Die zweite Planungsphase
a) Die Durchsetzung nationaler Freigabe. Der engere Wettbewerb
b) Das bayerische Armeedenkmal als
militärisches Identifikationssymbol
1.3. Zum Spielraum objektiver Trauer im Kriegsmonument
Die Neugestaltung des Denkmalplatzes
2. Zwischen männlichem Heroen und weiblicher Trauer
Der komplementäre Geschlechtercode und die Denkmalgestaltung
2.1.Die Krypta und das Gesicht des schlafenden Helden
2.2. Der Denkmalshof und die Gesichtslosigkeit der Opfer
3. Zum nationalen Potential von Riten am bayerischen Totengrab
3.1. Rezeptionsglück? Kriegerdenkmal unter Blumen und Steinen
3.2. Rezeptionsunglück
a) Triumphale Heldensucht. Die Grundsteinlegung
b) Wehrhafte Nation. Denkmalfeiern zwischen 1924 und 1932
II. Zwischen Frieden und Krieg. Die Berliner Neue Wache
als Gedächtnisstätte für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs
1. Vom bloß

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Michaela Stoffels war Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Seminar der Universität Köln und ist derzeit als Studienleiterin für Kunst in der Katholischen Akademie Schwerte tätig.

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Wie betrauerten die Deutschen nach dem Ersten Weltkrieg ihre Toten? Und auf welche Weise wurde das Nationale in Monumenten stetig umgedeutet? Die nach 1918 in Berlin, München und Bonn errichteten Denkmale bildeten ein wesentliches Fundament nationalen Selbstverständnisses. Institutionell starke Gruppen konstruierten in ihnen Sinnwelten, die aufs Engste mit der kollektiven Identitätsstiftung verknüpft waren. Zugleich war kein modernes Artefakt so sehr durch Identitätsverlust gekennzeichnet wie das Kriegsmonument der Weimarer Republik.
Diese Studie gibt einen tiefen kulturgeschichtlichen Einblick in die am Denkmal manifesten Mikrokosmen der Trauer und des Nationalen und macht deutlich, dass der Kriegstod nicht nur zugunsten des Nationalen aufgehoben, sondern auch entpolitisiert wurde.

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