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Ausgehend vom Werk Robert Musils rekonstruiert die Studie Modernisierungsprozesse in Philosophie, Ästhetik, den Naturwissenschaften und der Literatur als Poetologien der Kontingenz: Die Wahrnehmung einer Omnipräsenz des Zufälligen stellt traditionelle Formen wissenschaftlicher und literarischer Sinnstiftung infrage. Dies regt einerseits Katastrophendiskurse an, andererseits aber auch den Übergang zu einem Modus der Beobachtung zweiter Ordnung im Sinne Luhmanns. Das dadurch entworfene Bild der Welt als offener Spielraum von Möglichkeiten bildet die Basis für Experimente und Konzeptionen, in denen Kontingenz selbst zum Ausgangspunkt neuer Sinnstiftungsprojekte wird.
List of contents
1 Einleitung
Danksagung
1 Einleitung
1.1 Forschungsbericht und Methode
1.1.1 Erster Teil des Forschungsberichts.
1.1.2 Kontingenz aus der Perspektive von Diskurs- und Medientheorie
1.1.3 Kontingenz als Grundbegriff der Systemtheorie
1.1.4 Fortsetzung des Forschungsberichts
1.2 Programm
2 Kontingenz-Poetiken der modernen Naturwissenschaft
2.1 Einleitung
2.2 Theoretische Grundlagen einer Poetologie des naturwissenschaftlichen Wissens der Moderne
2.2.1 C. P. Snows Kulturmodell: Kultur als universelle Bildung
2.2.2 Diskursanalytische Entgrenzung
2.2.3 Systemtheoretische Wiederentdeckung der Grenzen
2.2.4 Theoretische und methodische Konsequenzen
2.3 Moderne Naturwissenschaft und Kultur der Moderne
2.3.1 Die Physik ist nie modern gewesen: Moderne Naturwissenschaft als Kontingenzbewältigung
2.3.2 Katastrophen: Moderne Naturwissenschaft in den Untergangsgesängen des Abendlands
3 Poetologie der Statistik: Musils Werk im Kontext katastrophischer Deutungen der modernen Naturwissenschaft
3.1 Einleitung
3.2 Statistik und Beobachtung zweiter Ordnung in Musils Erzählung Die Amsel
3.3 Poetologie der Statistik: Der Mann ohne Eigenschaften als diabolisches Liebesgedicht der Moderne
3.3.1 Statistisch-diabolische Beobachtung und traditionelle Poeti
3.3.2 Teuflische Beobachter: Reflexionen der Poetologie der Statistik im Roman
3.3.3 Diabolische Listen: Die Statisten der Geschichte
4 Die Obersten der Saboteure: Avantgarde und "Kleine Form" als Konstituenten des Kontingenzdiskurses der Moderne
4.1 Einleitung.
4.2 Kontingenz und Avantgarde
4.3 Beobachtung der Avantgarde: Die "Kleine Form"
4.4 Die "Kleine Form" als Kontingenzgattung der Moderne.
4.4.1 Obdachlosigkeit als Obdach: Die vagabundische Signatur der "Kleinen Form"
4.4.2 Ästhetik der Indifferenz
4.5 Kontingenz und Essayismus
5 Möglichkeits-Sinne: Kontingenz und Utopie
5.1 Einleitung
5.2 Utopische Kontingenz-Poetiken der modernen Naturwissenschaft: Physik als Realisierung des Möglichen
5.3 Verwirrungen: Probleme der wissenspoetischen Universalisierung des Essayistischen
5.4 Theologie des Essayismus: Kontingenz als Medium eines anderen
Zustands im Werk Musils
5.4.1 Heiliges Rauschen: Andere Zustände in Musils Erzählung Die Amsel
5.4.2 Schwellenterrain: Die andere Seite des Mann ohne Eigenschaften
5.4.3 Reflektierte Theologie des Essayismus
5.4.4 Helden der Theologie des Essayismus
6 Schluss: Auf der Suche nach einer leisen Moderne
Literaturverzeichnis
About the author
Martin Dillmann wurde mit dieser Studie 2010 an der Universität Köln promoviert.
Summary
Ausgehend vom Werk Robert Musils rekonstruiert die Studie Modernisierungsprozesse in Philosophie, Ästhetik, den Naturwissenschaften und der Literatur als Poetologien der Kontingenz: Die Wahrnehmung einer Omnipräsenz des Zufälligen stellt traditionelle Formen wissenschaftlicher und literarischer Sinnstiftung infrage. Dies regt einerseits Katastrophendiskurse an, andererseits aber auch den Übergang zu einem Modus der Beobachtung zweiter Ordnung im Sinne Luhmanns. Das dadurch entworfene Bild der Welt als offener Spielraum von Möglichkeiten bildet die Basis für Experimente und Konzeptionen, in denen Kontingenz selbst zum Ausgangspunkt neuer Sinnstiftungsprojekte wird.