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Dramatisierung eines Vortrags über "The Academy and the Coperate Public" - In zwei Teilen
Stephan Dillemuth begreift seine Möglichkeiten als bildender Künstler vor dem Horizont einer sich verändernden modernen Öffentlichkeit. Zur Herstellung persönlicher und kollektiver Integrität sind ihm im Rahmen unserer Kontrollgesellschaften Formen der Selbstorganisation besonders wichtig.
Kunst schafft für ihn mit den ihr innewohnenden Möglichkeiten von Reflexion, Analyse und Experiment zwar Schönheit, besitzt deswegen aber auch ein gesellschaftsveränderndes Potenzial. Mitunter untersucht er zur Überprüfung aktueller Fragestellungen historische Bewegungen und gesellschaftliche Umbruchsituationen. Die Recherchen zu Lebensreformbewegung, Räterepublik und alternativen Erneuerungsversuchen der 1970er stellt er jedoch stets mit experimentellen künstlerischen Mitteln auf die Probe. Ergebnisse dieser Experimente sind Installationen, Inszenierungen und kollaborative Arbeiten ebenso wie Videos, Vorträge und Publikationen.
Stephan Dillemuth: "Öffentlichkeit erscheint uns heute diffus, paralysiert und von Märkten tief zerfurcht. Institutionen selektieren und nobilitieren, sie schaffen Werte, sie definieren, wie Wissen zugänglich gemacht wird, sie übersetzen es in ein Verhältnis zur Öffentlichkeit. Im Gegensatz zur institutionellen Autorität macht sich die Ausstellung Öffentliche Verkehrsmittel verletzlich und versucht Zugang und Zugriff offen zu halten. Dies ist nötig, wenn wir untersuchen wollen, wie offene Quellen und offenes Wissen unsere Lebensverhältnisse verändern können."