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Industrielle Beziehungssysteme unterliegen einem kontinuierlichen Veränderungsprozess, dessen Motor technologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen sind. Derzeit müssen Organisationen aktuellen Flexibilitäts- und Qualitätsanforderungen der Kunden gerecht werden. Dies hat Konsequenzen auch für betriebliche Beziehungssysteme zwischen Management und Arbeitnehmervertretung.
Vielerorts nutzen Betriebs- und Personalräte Maßnahmen der Organisationsentwicklung, um aus ihrer traditionellen Rolle einer Kontroll- bzw. Schutzfunktion herauszutreten und sich an konkreten Prozessgestaltungen zu beteiligen. Es wird von Betriebsräten als Co-Managern gesprochen, die in einer kooperativen Beziehung mit dem Management vermehrt Gestaltungsaufgaben übernehmen.
Vor dem Hintergrund handlungstheoretischer und ökonomischer Theorien werden Voraussetzungen und Konsequenzen kooperativer Verhandlungskulturen diskutiert. Die anschließende quantitativ empirische Untersuchung von 136 betrieblichen Beziehungssystemen zeigt, dass eine kooperative Verhandlungskultur zwischen den Betriebsparteien dem Betriebsrat mehr Einfluss verleiht. Die Ergebnisse sprechen auch dafür, dass in kooperativen Unternehmenskulturen mit höherer Qualitätssicherheit und innovativer gearbeitet wird.
About the author
Der Autor Oliver K. Gaedeke, Jg. 1967, ist in Köln geboren. Nach seinem Abitur in Köln und Zivildienst in Frankreich studierte er Psychologie an der TU-Berlin. Nach mehrjähriger Berufstätigkeit in Forschungsprojekten der TU-Berlin und einer Beratungsgesellschaft für Betriebsräte promovierte er von 1997 bis 2000. Seit April 2000 ist er Mitarbeiter in einem Kölner Sozial- und Marktforschungsinstitut.§