Read more
Es ist ein weit verbreitetes Vorurteil, die mittelalterliche Philosophie sei von dogmatischer Homogenität gewesen. Die Studien zur "·Großen Räuberhöhle" zeigen, daß es harte ideologische und machtpolitische Auseinandersetzungen um das Verhältnis von Glauben und Wissen und um die Rolle der Kirche in der Gesellschaft gab - Auseinandersetzungen, die als Aussdruck von gegensätzlichen Klasseninteressen zu verstehen sind und in denen sich religiöse und politische Oppositionsbewegungen auf oft widersprüchliche Weise miteinander verknüpften. Das 12. und 13. Jahrhundert sind erfüllt von diesen Kämpfen. Neben der mit den Institutionen weltlicher Herrschaft verbundenen Amtskirche gab es seit dem Hochmittelalter religiöse Strömungen, in denen sich das Streben nach einer Erneuerung des Christentums mit sozialrevolutionären Hoffnungen verknüpfte.
About the author
Hans Heinz Holz, geb. 1927, ist einer der bekanntesten deutschen Philosophen; zahlreiche Werke zu allen Aspekten der philosophischen Forschung, z. B zum Rationalismus und zur marxistischen Philosophie. Hans Heinz Holz promovierte bei Ernst Bloch. Er war Professor für Philosophie an der Universität Marburg und an der Rijksuniversiteit Groningen/NL. Von 1981-1988 stand er als Präsident der "Internationalen Gesellschaft für Philosophie" vor, deren Ehrenpräsident er heute ist.§
Report
"[...] ein wertvoller Beitrag zur historischen Aufklärung. [...] Wer die Arbeiten von Hans Heinz Holz kennt, weiß, dass sie flüssig, verständlich (aber ohne zu versimpeln) geschrieben sind. Da kommt keine Langeweile auf." (Robert Steigerwald in 'Unsere Zeit' vom 28.01.2000)