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Sigmund Freud - Eugen Bleuler - Ich bin zuversichtlich, wir erobern bald die Psychiatrie Briefwechsel 1904 - 1937

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Ein Schlüsseldokument der Psychiatrie und Psychoanalysegeschichte Die Freud-Rezeption durch Eugen Bleuler und seine Mitarbeiter an der Zürcher Psychiatrischen Universitätsklinik Burghölzli in den Jahren 1904-1913 war für die Geschichte der Psychiatrie und mehr noch für die der Psychoanalyse ein wegweisendes Ereignis. Auf der einen Seite bedeutete sie einen Markstein auf dem Weg zu einer Psychologisierung der Psychiatrie. Auf der anderen bezeichnete sie den Schritt, durch den die Psychoanalyse in die Breite des internationalen wissenschaftlich-psychiatrischen Diskurses eintrat. Dass das damals geschmiedete Bündnis 1913 zerbrach, festigte bei der Freud-Schule eine Tendenz zur Selbstisolierung, deren Folgen bis heute nachwirken. Bisher kannte man diese Geschichte vor allem aus Freuds Korrespondenz mit C. G. Jung. Jetzt wird eine zweite Hauptquelle vorgelegt: die Briefe, die Bleuler selbst mit Freud gewechselt hat. Eine Edition dieses Materials galt seit langem als wissenschaftshistorisches Desiderat. Sie wurde möglich, nachdem Bleulers Erben die Briefe Freuds zur Publikation freigegeben haben. Damit kann die Rolle des Zürcher Klinikdirektors, die in der historischen Wahrnehmung der Psychoanalyse-Rezeption am Burghölzli durch die seines bedeutendsten Schülers überschattet zu werden droht, neu bewertet werden. Am intensivsten war die Kommunikation zwischen den beiden Schreibern 1910-1914. Sie betraf den neugegründeten psychoanalytischen Verein, dessen Abschliessung nach aussen Bleulers Wissenschaftsverständnis widersprach, so dass er die Mitgliedschaft letztlich ablehnte ('Das 'wer nicht für uns ist, ist wider uns', das 'Alles oder nichts' ist meiner Meinung nach für Religionsgemeinschaften notwendig und für politische Parteien nützlich. Ich kann deshalb das Prinzip als solches verstehen, für die Wissenschaft halte ich es aber für schädlich'). In einer anderen Brief-Gruppe von 1905 schickte er eigene Traumprotokolle nach Wien und bat Freud, ihm bei deren Deutung zu helfen: ein eindrucksvoller Selbstversuch zur Nachprüfung psychoanalytischer Annahmen. Insgesamt sind 79 Briefe aus den Jahren 1904-1937 erhalten, 23 von Freud und 56 von Bleuler. Sie werden von Michael Schröter in seiner Edition vollständig wiedergegeben, mit einem textkritischen Apparat und Sacherläuterungen. Eine ausführliche, vielfach aus den Primärquellen, darunter zahlreichen Archivalien, geschöpfte Einleitung zeichnet Vorgeschichte und Verlauf der Beziehung zwischen Freud und Bleuler nach und dokumentiert, dass diese Beziehung zwar mit einer Zäsur und Entfremdung endete, aber eine von persönlichem Respekt und Anteilnahme geprägte Nachgeschichte hatte.Ein Geleitwort von Bleulers Enkelin, Tina Joos Bleuler, ein theoriegeschichtlicher Beitrag von Bernhard Küchenhoff über den wissenschaftlichen Austausch zwischen Freud und Bleuler sowie ein Anhang, in dem u. a. Auszüge aus Bleulers Tagebuch abgedruckt werden, runden den Band ab.

About the author

Sigmund Freud wurde 1856 in Freiberg (Mähren) geboren. Nach dem Studium der Medizin wandte er sich während eines Studienaufenthalts in Paris, unter dem Einfluss J.-M. Charcots, der Psychopathologie zu. Anschließend beschäftigte er sich in der Privatpraxis mit Hysterie und anderen Neurosenformen. Er begründete die Psychoanalyse und entwickelte sie fort als eigene Behandlungs- und Forschungsmethode sowie als allgemeine, auch die Phänomene des normalen Seelenlebens umfassende Psychologie. 1938 emigrierte Freud nach London, wo er 1939 starb.

Michael Schröter, geboren 1944, ist freier Autor. Er promovierte mit einem Buch über mittelalterliche Eheschliessung in der Nachfolge seines soziologischen Lehrers Norbert Elias, für den er jahrelang als Herausgeber und Übersetzer arbeitete. Seit Mitte der 1980er Jahre wandte er sich der Freud-Biographik und der Geschichte der Psychoanalyse zu. Er publizierte zahlreiche einschlägige Aufsätze und edierte mehrere Konvolute von Freud-Korrespondenzen.

Summary

Die Freud-Rezeption durch Eugen Bleuler und seine Mitarbeiter an der Zürcher Psychiatrischen Universitätsklinik Burghölzli in den Jahren 1904–1913 war für die Geschichte der Psychiatrie und mehr noch für die der Psychoanalyse ein wegweisendes Ereignis. Auf der einen Seite bedeutete sie einen Markstein auf dem Weg zu einer Psychologisierung der Psychiatrie. Auf der anderen bezeichnete sie den Schritt, durch den die Psychoanalyse in die Breite des internationalen wissenschaftlich-psychiatrischen Diskurses eintrat. Dass das damals geschmiedete Bündnis 1913 zerbrach, festigte bei der Freud-Schule eine Tendenz zur Selbstisolierung, deren Folgen bis heute nachwirken.
Bisher kannte man diese Geschichte vor allem aus Freuds Korrespondenz mit C. G. Jung. Jetzt wird eine zweite Hauptquelle vorgelegt: die Briefe, die Bleuler selbst mit Freud gewechselt hat. Insgesamt sind 79 Briefe aus den Jahren 1904–1937 erhalten, 23 von Freud und 56 von Bleuler. Sie werden von Michael Schröter in seiner Edition vollständig wiedergegeben, mit einem textkritischen Apparat und Sacherläuterungen.

Product details

Authors BLEULER, Eugen Bleuler, Freu, Sigmund Freud
Assisted by Michae Schröter (Editor), Michael Schröter (Editor)
Publisher Schwabe Verlag Basel
 
Languages German
Product format Hardback
Released 01.12.2012
 
EAN 9783796528576
ISBN 978-3-7965-2857-6
No. of pages 257
Dimensions 164 mm x 231 mm x 25 mm
Weight 598 g
Illustrations mit 27 Faksimiles
Subjects Fiction > Narrative literature > Letters, diaries
Humanities, art, music > Psychology > Psychoanalysis

Freud, Sigmund, Psychoanalyse, Briefwechsel (div.), Psychologie, Psychiatrie, Bleuler, Eugen, Wissenschaftsgeschichte (Sozial- und Geisteswissenschaften)

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