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Eugenik und Sexualität - Die Regulierung reproduktiven Verhaltens in der Schweiz, 1900-1960

German · Paperback / Softback

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Eugenische Vorstellungen beeinflussten Medizin, Psychiatrie, Sexual- und Rechtswissenschaft bis über die Mitte des 20. Jahrhunderts hinaus. Diese nachhaltige Wirkung beruhte auf der Vorstellung, die Reproduktion gezielt beeinflussen und so soziale Probleme lösen zu können. In diesem Zusammenhang wurde Sexualität erneut zum Thema gemacht und die Steuerung sexuellen Verhaltens legitimiert.Eugenik, Wissenschaft und Ideologie zugleich, hat durch die Vorstellung, dass das menschliche Erbgut durch Auslese verbessert werden könnte und sollte, rassistische Tendenzen verstärkt. Mit der Kategorisierung von 'lebenswertem' und 'lebensunwertem' Leben hat sie zur Ausgrenzung von Menschen beigetragen. Die vorliegende Untersuchung zeigt die Widersprüche und Ambivalenzen dieser Entwicklungen in der Schweiz und analysiert dabei die eugenischen Zusammenhänge zwischen einem zunehmend liberalen Umgang mit unterschiedlichen sexuellen Verhaltensweisen und den Eingriffen Abtreibung und Sterilisation, 'gefährlicher Sexualität' und Kastrationen. Thematisiert werden auch der Umgang mit Sexualität in den psychiatrischen Anstalten und die Verstärkung unterschiedlicher Sexualnormen für Männer und Frauen. Die Autorinnen und Autoren haben diese Entwicklungen erstmals anhand der PatientInnendossiers der psychiatrischen Kliniken in Basel untersuchen können. Sie vergleichen sie mit anderen Kliniken und stellen sie in den Kontext der gesellschaftlichen Entwicklung der Schweiz.

List of contents

Einleitung: Sexualität und Eugenik. Zur Regulierung des sexuellen und reproduktiven VerhaltensHans Jakob Ritter, Gabriela Imboden: 'Hat die Eröffnung, dass er civilrechtlich nicht ehefähig ist, relativ ruhig aufgenommen.' Zur Praxis der psychiatrischen EhefähigkeitsbegutachtungGabriela Imboden, Hans Jakob Ritter: 'Die medizinische Indikation wird durch eugenische Überlegungen sehr wesentlich unterstützt.' Zur psychiatrischen Begutachtung von Abtreibung und Sterilisation im Kanton Basel-StadtGabriela Imboden: 'Ein krankhafter Geschlechtstrieb ... soll durch Verschneidung beseitigt werden.' Kastration zur Regulierung 'gefährlicher' SexualitätSabine Braunschweig: 'Dauernd erotisch erregt.' Sexualität und PflegealltagRegina Wecker: 'So günstig es in vielen Fällen wirkt, wenn durch die Sterilisation die Sexualität von Hemmungen befreit wird ...'. Geschlecht, Eugenik und SexualitätFazit: Eugenik und Sexualität. Widersprüche und Ambivalenzen

About the author

Regina Wecker ist emeritierte Professorin für Frauen- und Geschlechter geschichte am Historischen Seminar der Universität Basel.

Sabine Braunschweig, lic.phil., Historikerin und dipl. Erwachsenenbildnerin, arbeitet im eigenen Büro für Sozialgeschichte in Basel. Co-Präsidentin der Schweizerischen Gesellschaft für Gesundheits- und Pflegegeschichte.

Gabriela Imboden, lic.phil., ist Historikerin und Biologin. Sie arbeitet an ihrer Dissertation "Kastration von Sexualstraftätern in Basel, 1930 1960"

Summary

Eugenische Vorstellungen beeinflussten Medizin, Psychiatrie, Sexual- und Rechtswissenschaft bis über die Mitte des 20. Jahrhunderts hinaus. Diese nachhaltige Wirkung beruhte auf der Vorstellung, die Reproduktion gezielt beeinflussen und so soziale Probleme lösen zu können. In diesem Zusammenhang wurde Sexualität erneut zum Thema gemacht und die Steuerung sexuellen Verhaltens legitimiert.Eugenik, Wissenschaft und Ideologie zugleich, hat durch die Vorstellung, dass das menschliche Erbgut durch Auslese verbessert werden könnte und sollte, rassistische Tendenzen verstärkt. Mit der Kategorisierung von 'lebenswertem' und 'lebensunwertem' Leben hat sie zur Ausgrenzung von Menschen beigetragen. Die vorliegende Untersuchung zeigt die Widersprüche und Ambivalenzen dieser Entwicklungen in der Schweiz und analysiert dabei die eugenischen Zusammenhänge zwischen einem zunehmend liberalen Umgang mit unterschiedlichen sexuellen Verhaltensweisen und den Eingriffen Abtreibung und Sterilisation, 'gefährlicher Sexualität' und Kastrationen. Thematisiert werden auch der Umgang mit Sexualität in den psychiatrischen Anstalten und die Verstärkung unterschiedlicher Sexualnormen für Männer und Frauen. Die Autorinnen und Autoren haben diese Entwicklungen erstmals anhand der PatientInnendossiers der psychiatrischen Kliniken in Basel untersuchen können. Sie vergleichen sie mit anderen Kliniken und stellen sie in den Kontext der gesellschaftlichen Entwicklung der Schweiz.

Product details

Authors Sabine Braunschweig, G Imboden, Gabriela Imboden, G Imgoden, Hans Jakob Ritter, Regina Wecker
Publisher Chronos
 
Languages German
Product format Paperback / Softback
Released 01.06.2013
 
EAN 9783034011310
ISBN 978-3-0-3401131-0
No. of pages 200
Dimensions 155 mm x 225 mm x 14 mm
Weight 345 g
Illustrations 17 Abb.
Subjects Humanities, art, music > History > 20th century (up to 1945)

Sexualität, Swissness, Erste Hälfte 20. Jahrhundert (1900 bis 1950 n. Chr.), Sterilisation

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