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Der Berner Schriftsteller und Publizist Carl Albert Loosli (1877-1959) hinterliess ein vielschichtiges Werk vom Mundartgedicht bis zum politischen Pamphlet. Das Buch versammelt Beiträge, die sich mit den Motiven, Strategien und Wirkungen von Looslis gesellschaftspolitischem Wirken auseinandersetzen. Dabei lässt sich der Kampf des ehemaligen Heimzöglings gegen das Anstaltswesen mit seiner biografischen Prägung erklären. Dass der Nonkonformist aber in einer Zeit, in der viele schweigen, seine Stimme gegen den Antisemitismus erhebt und sich, wenn auch in umstrittener Weise, für die Juden einsetzt, ist Folge eines Lernprozesses. So geht es bei Looslis Engagement, dessen Erfolge von den Autorinnen und Autoren kritisch begutachtet werden, nicht nur um die Aufarbeitung persönlich erlittenen Unrechts, sondern um ein allgemeines Prinzip - um die Würde des Menschen.
List of contents
Gregor Spuhler: Motive, Strategien und Wirkungen von C. A. Looslis gesellschaftspolitischem EngagementErwin Marti: Der Philosoph von Bümpliz - ein atypischer IntellektuellerSonja Furger: 'Bei Ihnen erlebte ich die Erfüllung meines alten Wunschtraumes'. C. A. Looslis Parteinahme für Fritz Gerber im Streit um die Arbeitserziehungsanstalt UitikonLoretta Seglias: 'Bedingungslose Abschaffung der Erziehungs-, Rettungs-, Zwangserziehungsanstalten und Waisenhäuser'. C. A. Loosli und das VerdingwesenTanja Rietmann: 'Ihrer elementarsten Menschen- und Bürgerrechte beraubt'. C. A. Looslis Kritik an der administrativen AnstaltsversorgungDaniel Gerson: 'Denn den Juden schlägt man, aber die Freiheit und die Menschlichkeit meint man!' C. A. Looslis Kampf gegen AntisemitismusMichael Hagemeister: Carl Albert Loosli und der Berner Prozess um die Protokolle der Weisen von ZionMartin Uebelhart: Mündigkeit und Menschenwürde. Aspekte einer demokratischen Erziehung im Werk von C. A. Loosli
About the author
Gregor Spuhler, Dr. phil., leitet das Archiv für Zeitgeschichte an der ETH Zürich.
Summary
Der Berner Schriftsteller und Publizist Carl Albert Loosli (1877–1959) hinterliess ein vielschichtiges Werk vom Mundartgedicht bis zum politischen Pamphlet. Das Buch versammelt Beiträge, die sich mit den Motiven, Strategien und Wirkungen von Looslis gesellschaftspolitischem Wirken auseinandersetzen. Dabei lässt sich der Kampf des ehemaligen Heimzöglings gegen das Anstaltswesen mit seiner biografischen Prägung erklären. Dass der Nonkonformist aber in einer Zeit, in der viele schweigen, seine Stimme gegen den Antisemitismus erhebt und sich, wenn auch in umstrittener Weise, für die Juden einsetzt, ist Folge eines Lernprozesses. So geht es bei Looslis Engagement, dessen Erfolge von den Autorinnen und Autoren kritisch begutachtet werden, nicht nur um die Aufarbeitung persönlich erlittenen Unrechts, sondern um ein allgemeines Prinzip – um die Würde des Menschen.