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Im Anschluss an sein vielbeachtetes Buch Die politische Differenz legt Oliver Marchart nun die komplementäre Studie zum Begriff der Gesellschaft vor. Es gibt schlechterdings kein Konzept, das unter Sozialwissenschaftlern umstrittener wäre als der eigene Grundbegriff. Gilt er den einen als unverzichtbar, so halten ihn die anderen für überflüssig oder gar schädlich. Entlang der Kämpfe um dieses so notwendige wie unmögliche Objekt »Gesellschaft« präsentiert der Autor eine alternative Geschichte der Sozialwissenschaften von Durkheim bis in die Gegenwart. Zugleich wird erstmals eine systematische Zusammenschau der jüngsten »poststrukturalistischen« Sozialtheorien von Foucault über Latour bis Laclau geleistet. Vor diesem Hintergrund präsentiert das Buch ein engagiertes Plädoyer für die Neubelebung der Gesellschaftstheorie.
List of contents
Gesellschaftskritik
Gesellschaft ohne Grund?
Postfundamentalistische Sozialtheorien zwischen Soziologie und Philosophie
Das Soziale und das Ding: vom Objektivismus zum Objekt
Gespenstischer Objektivismus
Die »spektrale Soziologie« und das überzählige Ding: von Durkheim zu Derrida
Das Geheimnis dualistischer Gesellschaften und die Null-Institution
Der Strukturalismus überholt sich selbst: von Lévi-Strauss zu Deleuze
Das Verschwinden der Gesellschaft in der Flut der Dinge
Die Soziologie der Assoziationen: von Tarde zu Latour
Gesellschaft als paralogisches Objekt
Der Widerstreit und die Extimität von Gesellschaft: Lyotard, Luhmann, Lacan
Die Negativität des Sozialen: vom agon zum Antagonismus
Kontingenz und Konflikt
Konflikttheorie als Gesellschaftstheorie: Nietzsche, Simmel und die Konfliktsoziologen
Die Schlacht am Grund der Gesellschaft
Zwischen Polemologie und Agonistik: von Weber zu Foucault
Gesellschaft als antagonistische Totalität
Negativität im Neomarxismus: von Adorno zu Althusser
»Gesellschaft existiert nicht« - Figuren des Antagonismus
Der Postmarxismus: von Bourdieu zu Laclau und Mouffe
Diesseits und jenseits von Gesellschaft
Das Soziale und das Politische
Postfundamentalistische Sozialtheorien
Die Hängung des Mobile: Totalität, Negativität, Ding
Die Seinsblockade des Sozialen
Gesellschaftstheoretische Grundbegriffe: Macht, Staat, Hegemonie, Praxis
Panoramen der Gesellschaftskritik
Zeitdiagnostische Konsequenzen: Prekarisierungsgesellschaft und Bewegungsgesellschaft
Vom Sozialen zum Politischen
Die Entfaltung des Antagonismus: Theorie, Affekt, Protest
About the author
Oliver Marchart, geboren 1968 in Wien. Studium der Philosophie, Theaterwissenschaft und politischen Theorie in Wien (Dr.phil.) und Essex (PhD). Lehrbeauftragter anden Institituten für Philosophie und für Politikwissenschaften der Universität Wien. 2001 - 02 wissenschaftlicher Berater und Mitarbeiter der Documenta 11. 2008 Assistent am Institut für Medienwissenschaften der Universität Basel und Fellow an der Columbia University und am Maison des Sciences de lHomme, Paris. Arbeitsschwerpunkte: Kulturwissenschaften und politische Theorie/Philosophie. Zahlreiche Artikel in Fachzeitschriften und Sammelbänden.
Summary
Im Anschluss an sein vielbeachtetes Buch Die politische Differenz legt Oliver Marchart nun die komplementäre Studie zum Begriff der Gesellschaft vor. Es gibt schlechterdings kein Konzept, das unter Sozialwissenschaftlern umstrittener wäre als der eigene Grundbegriff. Gilt er den einen als unverzichtbar, so halten ihn die anderen für überflüssig oder gar schädlich. Entlang der Kämpfe um dieses so notwendige wie unmögliche Objekt »Gesellschaft« präsentiert der Autor eine alternative Geschichte der Sozialwissenschaften von Durkheim bis in die Gegenwart. Zugleich wird erstmals eine systematische Zusammenschau der jüngsten »poststrukturalistischen« Sozialtheorien von Foucault über Latour bis Laclau geleistet. Vor diesem Hintergrund präsentiert das Buch ein engagiertes Plädoyer für die Neubelebung der Gesellschaftstheorie.
Additional text
»... eine ebenso anschauliche wie elegante Untersuchung über die Auseinandersetzung mit dem irritierenden ›Abjekt Gesellschaft‹ ...«
Report
»Kennen Sie den Fred-Astaire-Effekt? Dieser entsteht, wenn lange und harte Arbeit In ihr Gegenteil kippt - in jene Leichtigkeit und Souveränität, der man ihre Herkunft nicht mehr ansieht. Oliver Marchart ist so ein Fred Astaire der Theorie. Marchart erweist sich dabei als jemand, der Komplexes pointiert und verständlich darstellen kann.« Isolde Charim taz. die tageszeitung 20140208