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Ist Poseidon überhaupt am menschlichen Treiben interessiert, verfolgt der Herrscher der Meere noch unser Tun? Cees Nooteboom lässt es darauf ankommen: Er schreibt Briefe an den Gott mit dem Dreizack, den er jeden Herbst, wenn er seine Sommerinsel verlässt, um Erlaubnis bittet, im nächsten Jahr zurückkehren zu dürfen. Darin erzählt er von seinen täglichen Beobachtungen, von seinen Gedanken über Götter und Gott, vom neuen Blick auf alte Mythen. So führt etwa eine zufällige Strandbegegnung zur Frage, ob ein kleiner Junge der Spiegel sein kann, in dem das eigene Alter verfliegt. Die Pflanzen im mediterranen Garten des Autors wiederum kümmert das wenig, sie führen ihr eigenes Leben: Hibiskus und Kakteen setzen sich geduckt zur Wehr, wenn das Radio die wuchtigen Klänge Bayreuths durch die Luft wehen lässt. Und die Agave, die vermutlich mit mexikanischem Akzent spricht, verfolgt ohnehin eine nur ihr bekannte Mission.Meisterhaft beherrscht Cees Nooteboom die Kunst, hinter den kleinen Dingen die großen Weltfragen aufblitzen zu lassen. Seine Korrespondenz mit dem Meeresgott bezaubert: Verspielt und tiefernst, lakonisch und poetisch, lässt sie das Erzählte in einem klaren, warmen Licht erscheinen.- Mit zahlreichen Abbildungen
About the author
Cees Nooteboom wurde 1933 in Den Haag geboren. Der Romanautor, Lyriker und Reiseschriftsteller zählt heute zu den international renommiertesten europäischen Schriftstellern. Sein vielbeachtetes, preisgekröntes Werk umfasst zahlreiche Bücher, die wiederholt auf den Besten- und Bestsellerlisten auftauchen. 2010 wird ihm der Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung verliehen. Mit der Auszeichnung wird die politisch und kulturell europäische Dimension in seinem Gesamtwerk gewürdigt.§Cees Nooteboom lebt in Amsterdam und auf Menorca.
Helga van Beuningen ist die Übersetzerin und wurde ausgezeichnet mit u.a. dem "Martinus-Nijhoff-Preis", dem "Helmut-M.-Braem-Preis" und dem "Else-Otten-Preis".
Summary
Ist Poseidon überhaupt am menschlichen Treiben interessiert, verfolgt der Herrscher der Meere noch unser Tun? Cees Nooteboom lässt es darauf ankommen: Er schreibt Briefe an den Gott mit dem Dreizack, den er jeden Herbst, wenn er seine Sommerinsel verlässt, um Erlaubnis bittet, im nächsten Jahr zurückkehren zu dürfen. Darin erzählt er von seinen täglichen Beobachtungen, von seinen Gedanken über Götter und Gott, vom neuen Blick auf alte Mythen. So führt etwa eine zufällige Strandbegegnung zur Frage, ob ein kleiner Junge der Spiegel sein kann, in dem das eigene Alter verfliegt. Die Pflanzen im mediterranen Garten des Autors wiederum kümmert das wenig, sie führen ihr eigenes Leben: Hibiskus und Kakteen setzen sich geduckt zur Wehr, wenn das Radio die wuchtigen Klänge Bayreuths durch die Luft wehen lässt. Und die Agave, die vermutlich mit mexikanischem Akzent spricht, verfolgt ohnehin eine nur ihr bekannte Mission.
Meisterhaft beherrscht Cees Nooteboom die Kunst, hinter den kleinen Dingen die großen Weltfragen aufblitzen zu lassen. Seine Korrespondenz mit dem Meeresgott bezaubert: Verspielt und tiefernst, lakonisch und poetisch, lässt sie das Erzählte in einem klaren, warmen Licht erscheinen.
- Mit zahlreichen Abbildungen
Additional text
»Nootebooms Briefe an Poseidon sind ein weltläufiges, charmantes Gespinst aus 23 Kapiteln mit Notaten und Aussagen – letztlich durchstreift der Autor 2000 Jahre Kulturgeschichte um den antiken ›Erderschütterer mit dem Dreizack.‹«
Grit Schorn, Aachener Zeitung 22.10.2014
Report
»Die unbeantworteten Briefe an den Meeresgott rahmen eine lose Folge von Reflexionen über Alter und Endlichkeit, Zeit und Ewigkeit und ihre Spiegelungen in einer ob ihrer Flüchtigkeit stets kostbarer werdenden Gegenwart ... So ist dieses dokumentierte Schreiben ehrlich und von großer Offenheit geprägt ...«
Astrid Kaminski, Frankfurter Rundschau 22.11.2012