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Torre David ist ein 45-stöckiger Wolkenkratzer in Caracas, der aufgrund der Wirtschaftskrise in Venezuela 1994 nie zu Ende gebaut wurde. Heute ist er das improvisierte Zuhause von mehr als 750 Familien, die ohne offizielle Genehmigung in diesembesetzten Raum leben, der von manchen als 'vertikaler Slum' bezeichnet wird.Urban-Think Tank, die Autoren von "Torre David: Informal Vertical Communities", haben ein Jahr lang die räumliche und soziale Organisation des Ortes untersucht. Anhand zahlreicher Fotografien von Iwan Baan dokumentiert dieses Buch, wie dieMenschen hier leben und ihre Infrastruktur selbst organisieren, von Friseursalons und einem Fitnessstudio zu Lebensmittelläden und weiteren Einrichtungen des täglichen Bedarfs. Dieses zum Nachdenken anregende Buch zeigt die informellen Gemeinschaften des Hochhauses und die Architektur, in der sie leben. Die Autoren möchten Denkanstösse bieten, informelle Gemeinschaften als Orte zu sehen, die Innovationen und neueIdeen generieren - im Dienst einer gerechteren und nachhaltigeren Zukunft.
About the author
ALFREDO BRILLEMBOURG was born in New York in 1961. In 1993 he founded Urban-Think Tank in Caracas, Venezuela. Since May 2010, Brillembourg holds a chair in architecture and urban design at the Swiss Institute of Technology, Zurich. HUBERT KLUMPNER was born in Salzburg in 1965. In 1998 he joined Alfredo Brillembourg as director of Urban-Think Tank in Caracas. Since 2010, Klumpner holds a chair in architecture and urban design at the Swiss Institute of Technology, Zurich.
Summary
«Torre David» ist ein nicht fertiggestellter Wolkenkratzer im Zentrum der venezolanischenHauptstadt Caracas, der von der Bevölkerung besetzt und umgenutzt wurde.Der Bau des Gebäudes, dessen Rufname auf den 1993 verstorbenen FinanzinvestorDavid Brillembourg zurückgeht, wurde im Zuge der lateinamerikanischen Finanzkrise1994 unterbrochen. Nachdem der Büroturm – der dritthöchste Venezuelas – vieleJahre lang ungenutzt leer stand, wurde er 2008 von der lokalen Bevölkerung in Besitzgenommen. Mit Improvisation und Geschick haben die Bewohner sich das Gebäudeangeeignet – es ist eine «vertikale Favela», in der sich mittlerweile nicht nur Wohnräume,sondern auch andere Einrichtungen des Alltags befinden wie improvisierteArztpraxen, Geschäfte und anderes. Der Fotograf Iwan Baan hat den «Torre David»und seine Bewohner dokumentiert. Entstanden ist ein Porträt, das die Widersprüchlichkeitendes Ortes festhält und zugleich dynamisch und ungeplant entstandenestädtische Strukturen sichtbar macht.