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Ende der 1920er, Anfang der 1930er Jahre, eine aufregende Zeit in Hollywood. Unter dem Einfluss europäischer Filme entstehen gegen Ende der Stummfilmära visuelle Sinfonien aus Licht und Bewegung. Zwei der zentralen Künstler dieser Epoche: Rouben Mamoulian und Frank Borzage.
Mamoulian, ein Magier der Leinwand, der Gesamtkunstwerke entstehen lässt und rebellische Figuren ins Zentrum seiner Filme stellt, Borzage, ein romantischer Idealist der Liebe, der auf bürgerliche Sittlichkeit pfeift. Wie viele einfallsreiche Regisseure sehen auch sie den aufkommenden Ton lm als Chance, die Filmsprache zu erweitern, während die Geschichten zunehmend die Grenzen der damaligen Sexualmoral austesten und gesellschaftliche Fehlentwicklungen kritisieren. Neben den Triumphen dieser Jahre sind auch die Kämpfe beider Regisseure in der folgenden Dekade zu würdigen, als Zensur und formale Erstarrung Hollywood paralysierten und allzu eigenwillige Perspektiven im Film weniger gefragt waren. Jetzt profitiert ihr Werk von liebevollen Veröffentlichungen auf DVD und fordert einen genauen Blick auf diese widerständigen Individualisten in der Traumfabrik ein.
About the author
Thomas Koebner, Literaturwissenschaftler und Filmwissenschaftler, war 1973-83 Professor für Germanistik an der Universität Wuppertal, von 1983-89 Professor für Neuere deutsche Literatur und Medienwissenschaft in Marburg; 1989-1992 war er Direktor der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin, 1993 gründete er das Institut für Filmwissenschaft in Mainz und leitete es bis zu seiner Emeritierung 2007. Im Jahr 2010 erhielt er den Sonderpreis der Ökumenischen Jury der Berlinale für seine Leistungen im Bereich der Filmpublizistik. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher und Nachschlagewerke.
Fabienne Liptay, geb. 1974; Studium der Filmwissenschaft, Anglistik und Theaterwissenschaft an der Universität Mainz. 2002 Promotion im Fach Filmwissenschaft mit einer Studie zum Märchenfilm. 2002-07 Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Filmwissenschaft an der Universität Mainz. Seit 2007 Juniorprofessorin für Filmgeschichte an der LMU München.
Armin Jäger, geb. 1980, studierte Filmwissenschaft und Germanistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Er lebt in Viernheim.
Thomas Koebner, Literaturwissenschaftler und Filmwissenschaftler, war 1973-83 Professor für Germanistik an der Universität Wuppertal, von 1983-89 Professor für Neuere deutsche Literatur und Medienwissenschaft in Marburg; 1989-1992 war er Direktor der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin, 1993 gründete er das Institut für Filmwissenschaft in Mainz und leitete es bis zu seiner Emeritierung 2007. Im Jahr 2010 erhielt er den Sonderpreis der Ökumenischen Jury der Berlinale für seine Leistungen im Bereich der Filmpublizistik. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher und Nachschlagewerke.