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Mit schnörkelloser Raffinesse und feiner Ironie wird die Geschichte von Denza erzählt, die früh die Mutter verliert. Der ohnehin ereignislose Alltag wird noch trister, als sie eine Stiefmutter bekommt. Nichts wünscht sie sich sehnlicher, als dem ebenso kleinbürgerlichen wie verschrobenen Elternhaus zu entkommen. Im Piemont des 19. Jahrhunderts gibt es nur einen Weg hinaus: Heiraten. Und so verliebt sich Denza in einen Verehrer, den sie gar nicht kennt. Schon bevor sie ihm endlich begegnet, weiß sie, es ist Liebe. Wann wird er ihr endlich den ersehnten Antrag machen?
Mitte der 1970er empfahl Natalia Ginzburg diesen kleinen Roman von 1885 Einaudi zur Neuveröffentlichung: Als Kind habe sie den Text wieder und wieder gelesen, als Erwachsene neu entdeckt und überrascht festgestellt, dass sie in ihrem eigenen Schreiben jene bitterfrohen Züge zu schaffen suchte, die dieser Geschichte ihren Reiz verleihen. Diese Klassikerin des späten 19. Jahrhunderts ist ein edition fünf-Titel par excellence: Ein Vorbild weiblichen Schreibens der italienischen Literatur.
About the author
Natalia Ginzburg, geb. 1916 in Palermo, verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Turin. 1938 heiratete sie den Slawisten Leone Ginzburg, der 1944 in einem römischen Gefängnis von deutschen Soldaten ermordet wurde. Nach dem Krieg lebte Ginzburg in Turin, ab 1952 mit ihrem zweiten Mann, dem Anglistik-Professor Gabriele Baldini, in Rom. Beinahe Zeit ihres Lebens arbeitete sie für den Einaudi Verlag. Ab 1983 war sie unabhängige Parlamentsabgeordnete. Sie zog vier Kinder groß. 1991 starb Natalia Ginzburg in Rom. Ihr Werk umfaßt Romane, Erzählungen, Theaterstücke und Essays.
Report
"Von der ersten Seiten an erkennt man die Stimme einer Autorin, die einem alles erzählen kann. Dass man ihr immer zuhört, liegt an der feinen Ironie, die über allem liegt." Italo Calvino "Mit großer Bravour gelingt es der Autorin, die Gedankengänge und Gedankensprünge der Protagonistin glaubhaft zu schildern." L Occidentale