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Vor 50 Jahren sorgte Thomas Szasz mit seinem Buch "The Myth of Mental Illness" für Aufruhr. Es stellte das komplette Selbstverständnis der Psychiatrie als humanmedizinische Wissenschaft infrage. Ob jemand psychisch "normal" oder "verrückt" sei, sei eine willkürliche Definition, so Szasz. Anders als bei somatischen Erkrankungen finden sich für einen Großteil der psychiatrischen "Krankheiten" nämlich keine eindeutigen Ursachen.Heute, in Zeiten der Hirnscanner, die bunte Bildchen zeigen, deren Suggestivkraft hoch, deren Erklärungswert dagegen gering ist, feiert der Mythos der Geisteskrankheit erneut Triumphe. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung wird die Lektüre von Szaszs revolutionärem Buch zum Aha-Erlebnis. Seine Positionen decken sich auf interessante Weise mit Überlegungen aus der Systemtheorie, denn systemisch gesehen können biologische Faktoren nie das Verhalten eines menschlichen Individuums erklären.Die vorliegende Neuausgabe wurde vom Autor ergänzt, aktualisiert und in vielen Formulierungen geschärft. Für die deutsche Ausgabe wurde der Text vollständig neu übersetzt.
About the author
Thomas Szasz, Ph. D., absolvierte ein Studium der Physik und Medizin, anschließend folgte die Promotion. Er machte eine Ausbildung als Psychoanalytiker am Chicago Institute for Psychoanalysis. Ab 1951 war er Lehranalytiker am Institut, von 1956 - 1990 Professor für Psychiatrie an der State University of New York. Szasz ist Fellow der American Psychiatric Association und lebenslanges Mitglied der American Psychoanalytic Association. Er zählt zu den wichtigsten Kritikern der offiziellen Psychoanalyse und Psychiatrie.
Dr. med. Fritz B. Simon, Professor für Führung und Organisation am Institut für Familienunternehmen der Universität Witten/Herdecke. Systemischer Organisationsberater, Psychiater, Psychoanalytiker und systemischer Familientherapeut. Mitbegründer der Management Zentrum Witten GmbH und der Simon, Weber and Friends, Systemische Organisationsberatung GmbH. Autor bzw. Herausgeber von ca. 300 wissenschaftlichen Fachartikeln und 27 Büchern, die in 13 Sprachen übersetzt sind.
Summary
Vor 50 Jahren sorgte Thomas Szasz mit seinem Buch „The Myth of Mental Illness“ für Aufruhr. Es stellte das komplette Selbstverständnis der Psychiatrie als humanmedizinische Wissenschaft infrage. Ob jemand psychisch „normal“ oder „verrückt“ sei, sei eine willkürliche Definition, so Szasz. Anders als bei somatischen Erkrankungen finden sich für einen Großteil der psychiatrischen „Krankheiten“ nämlich keine eindeutigen Ursachen.
Heute, in Zeiten der Hirnscanner, die bunte Bildchen zeigen, deren Suggestivkraft hoch, deren Erklärungswert dagegen gering ist, feiert der Mythos der Geisteskrankheit erneut Triumphe. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung wird die Lektüre von Szaszs revolutionärem Buch zum Aha-Erlebnis. Seine Positionen decken sich auf interessante Weise mit Überlegungen aus der Systemtheorie, denn systemisch gesehen können biologische Faktoren nie das Verhalten eines menschlichen Individuums erklären.
Die vorliegende Neuausgabe wurde vom Autor ergänzt, aktualisiert und in vielen Formulierungen geschärft. Für die deutsche Ausgabe wurde der Text vollständig neu übersetzt.