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Bilanzfälschungsskandale Anfang des Jahrhunderts, wie Enron, WorldCom und Parmalat, um nur einige zu nennen, Insider-Skandale der Wall Street, die durch Vergleich "beigelegt" wurden, und die weltweite Finanzkrise, ausgelöst durch die Subprime-Krise in den Vereinigten Staaten Ende des letzten Jahrzehnts, haben das Vertrauen in das kapitalistische System bei den Menschen und in die Wirtschaftstheorie bei den Ökonomen schwer belastet. Die Einen wollen ein anderes System, die Anderen wollen eine andere Theorie. Hilft das wirklich?Der Harvard-Ökonom Jensen hat als Antwort auf die Bilanzfälschungsskandale der Firmen die Integrität von Personen, Organisationen und Systemen als positive ökonomische Kategorie in die Wirtschaftstheorie eingebracht. Der vorliegende Essay des Autors nimmt die großen Banken- und Finanzkrisen der letzten Jahrzehnte in den westlichen Industriestaaten als Anlass, um die Frage zu beantworten, ob und wie durch Integrität des Banken- und des Geldsystems derartige Krisen per se auszuschließen seien. Die Antwort der Banken- und Geldtheorie liegt in einer systematischen Trennung unterschiedlicher Bankentypen und in einem Paradigmenwechsel der Geldpolitik. Das herrschende Banken- und Geldsystem ist darin systemimmanent nicht integer und somit gegen derartige Krisen auch in Zukunft nicht geschützt.
About the author
Gerhard Förster ist promovierter Volkswirt mit Schwerpunkten auf Geldtheorie, Ordnungstheorie und Bank- resp. Finanzwesen. Langjährige Berufserfahrung in Banken und Unternehmensberatung sowie wissenschaftliche Veröffentlichungen führt er in neue Fragestellungen ein.