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Seeleute gibt es nicht nur auf dem Meer. Sie bevölkern seit langem auch unsere Medien- und Alltagskultur, sei es in Kunstwerken, in Büchern und Filmen, in Liedern oder Werbeanzeigen. Die Figur des Seemanns ist ein fester Bestandteil unseres kollektiven Bildgedächtnisses geworden. Obwohl - oder vielleicht gerade weil - sich Leben und Arbeit der Seeleute der direkten Anschauung entziehen, blühen die Fantasien umso lebhafter auf. Vorstellungen von harten Männern mit wiegendem Gang, von exotischen Häfen oder von schwerem Wetter auf hoher See sind ebenso weit verbreitet wie die einer verschworenen Männergemeinschaft mit homoerotischer Komponente. Doch wie viel haben diese Bilder mit dem realen Berufsbild zu tun? Woher kommen diese Vorstellungen, wie werden sie kulturell verarbeitet und welche Rolle spielen sie nicht zuletzt für die "echten" Seeleute?
About the author
Timo Heimerdinger, Studium der Fächer Volkskunde, Neuere Deutsche Literaturgeschichte und Deutsche Philologie (Linguistik) an den Universitäten Freiburg i.Br., Pisa und Kiel, dort Promotion zum Dr. phil. im Jahr 2004. 2004 - 2009 Juniorprofessur für Kulturanthropologie / Volkskunde an der Universität Mainz, seit Herbst 2009 Univ.-Prof. für Europäische Ethnologie an der Universität Innsbruck.