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Gedanken und Handlungen werden im allgemeinen als sinnvoll, ableitbar und ichgerecht erlebt, jedenfalls nicht als aufgezwungen und persönlichkeitsfremd. Einfache Repetitionen, die als unnötig erkannt und, wenn notwendig, unterlassen werden können, gehören gar nicht so selten zum Denken und Handlungskontinuum. Maligne Zwänge treten hingegen diktatorisch, unabweisbar und absolut zwingend ins Bewußtseein, obgleich sie als abnorm und fremdartig erkannt und abgelehnt werden. Sie fordern mit tyrannischer Penetranz eine strikte Befolgung imperativer obsessiver und kompulsiver Abläufe. Die pedantische Befolgung von Zwangsritualen dient der Vermeidung der Angst.
Diese und andere psychodynamisch, genetische und biologische Hypothesen zur Pathogenese, der Prognose und Möglichkeiten der Prävention werden in diesem Buch von besonders erfahrenen Autoren abgehandelt.
About the author
Prof. Dr. med. Gerhardt Nissen, emeritierter Direktor der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Würzburg, arbeitete 1953 zunächst in einer psychotherapeutischen »Kinderbeobachtungsstation« und wurde 1963 zum Leiter der damaligen Modellklinik »Wiesengrund« in West-Berlin gewählt. Er ist Vorsitzender des Psychotherapeutischen Kollegs Würzburg - Weiterbildungsinstitut für Psychotherapie und Psychoanalyse.