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Finanzintermediäre sind mit zahlreichen nationalen und internationalen Regulierungsvorschriften konfrontiert. Seit 1999 steht vor allem ein Regulierungsinstrument im Mittelpunkt internationaler Interessen: die neuen Eigenkapitalvorschriften des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht (Basel II).
Sybille E. Gerhardt analysiert die politökonomischen Hintergründe der Bankenregulierung, veranschaulicht den Kampf internationaler Interessengruppen vor und während des sechsjährigen Verhandlungsprozesses von Basel II und zeigt die Konsequenzen für die Konzeption der neuen Eigenkapitalvorschriften auf. Anschließend untersucht sie die Basler Verfahren und Methoden im Hinblick auf ihre Auswirkungen und Zielsetzungen. Es wird deutlich, dass Basel II Konjunkturzyklen massiv verschärfen, die Transmission geldpolitischer Impulse beeinträchtigen, die Strukturen und den Wettbewerb im Bankensektor verändern und die Kreditfinanzierung kleiner und mittlerer Unternehmen beeinflussen kann. Die Autorin konstatiert, dass die neuen Eigenkapitalvorschriften das Finanzsystem nicht zu stabilisieren scheinen, sondern vielmehr neue Risiken hervorrufen.
List of contents
1 Basel II - wettbewerbswidriger Eingriff oder Meilenstein der Bankenregulierung?.- 2 Regulierung von Banken durch Eigenkapitalvorschriften.- 2.1 Hintergründe der Bankenregulierung.- 2.2 Das Regulierungssystem zwischen Staat und Markt.- 2.3 Eigenkapitalvorschriften im Wettstreit internationaler Interessen.- 2.4 Internationalisierung der Rechnungslegung - Einfluss auf die Eigenkapitalregulierung.- 3 Mängel und wirtschaftliche Auswirkungen der neuen Eigenkapitalvorschriften Basel II.- 3.1 Konzeptionelle und methodische Mängel innerhalb der ersten Säule.- 3.2 Ermessensspielräume und Harmonisierungsdefizite in den Säulen II und III.- 3.3 Auswirkungen auf die Transmission.- 3.4 Auswirkungen auf Bankensektor und Mittelstand.- 4 Perspektiven der Bankenregulierung unter Basel II.- 4.1 Nutzen versus Kosten der Bankenregulierung.- 4.2 Mangelnde Rechtfertigung der Bankenregulierung.- 4.3 Die Zukunft der Bankenregulierung mit Basel II.- 5 Auf dem Weg zu mehr Marktdisziplin?.
About the author
Dr. Sybille E. Gerhardt promovierte bei Prof. Dr. H. Jörg Thieme am Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre der Universität Düsseldorf.
Summary
Finanzintermediäre sind mit zahlreichen nationalen und internationalen Regulierungsvorschriften konfrontiert. Seit 1999 steht vor allem ein Regulierungsinstrument im Mittelpunkt internationaler Interessen: die neuen Eigenkapitalvorschriften des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht (Basel II).
Sybille E. Gerhardt analysiert die politökonomischen Hintergründe der Bankenregulierung, veranschaulicht den Kampf internationaler Interessengruppen vor und während des sechsjährigen Verhandlungsprozesses von Basel II und zeigt die Konsequenzen für die Konzeption der neuen Eigenkapitalvorschriften auf. Anschließend untersucht sie die Basler Verfahren und Methoden im Hinblick auf ihre Auswirkungen und Zielsetzungen. Es wird deutlich, dass Basel II Konjunkturzyklen massiv verschärfen, die Transmission geldpolitischer Impulse beeinträchtigen, die Strukturen und den Wettbewerb im Bankensektor verändern und die Kreditfinanzierung kleiner und mittlerer Unternehmen beeinflussen kann. Die Autorin konstatiert, dass die neuen Eigenkapitalvorschriften das Finanzsystem nicht zu stabilisieren scheinen, sondern vielmehr neue Risiken hervorrufen.
Das Werk wurde 2006 von der Handwerkskammer Düsseldorf als herausragende wissenschaftliche Leistung ausgezeichnet.