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Das Medienangebot wächst unaufhaltsam, und dies nicht erst seit dem Siegeszug der Online-Dienste - gleichzeitig vermehrt sich das Potential an Publikumsaufmerksamkeit kaum. Durch diese Entwicklung scheint die Frage, wie Menschen Medieninhalte wahrnehmen, wie sie diese verarbeiten und weshalb sie sich ihnen überhaupt zuwenden, brisanter denn je.
Schnell verfügbare und leicht instrumentalisierbare Aufmerksamkeitsindikatoren wie Einschaltquoten und Marktanteile, Auflagenzahlen oder Hörerreichweiten besitzen dafür bestenfalls deskriptive Qualität, denn sie sagen sehr wenig darüber aus, weshalb die Zuwendung erfolgte und was sie für Konsequenzen haben könnte. In den Beiträgen wird deswegen über die theoretische Fundierung von Medienrezeption nachgedacht, denn erst sie erlaubt es, empirische Befunde in einem sinnvollen Kontext zusammenzuführen. Als Bestandsaufnahme möglicher theoretischer Perspektiven der Rezeptionsforschung wird versucht, eine konstruktive Auseinandersetzung zwisc hen verschiedenen Ansätzen und Strömungen in der Kommunikationswissenschaft zu stimulieren, die verdeutlicht, dass in vielen Aspekten die Übereinstimmungen überwiegen und sich scheinbar gegensätzliche Positionen oft nur durch unterschiedliche Terminologien voneinander abgrenzen.
About the author
Patrick Rössler, geb. 1964, ist Lehrstuhlinhaber für Kommunikationswissenschaft, Schwerpunkt Empirische Kommunikationsforschung an der Universität Erfurt. Ausstellungskurator zur Kunst der klassischen Moderne und zu verschiedenen Themen der Massenpresse.
Dr. Uwe Hasebrink ist geschäftsführender Referent des Hans-Bredow-Instituts für Rundfunk und Fernsehen an der Universität Hamburg.
Dr. phil. Michael Jäckel, geboren 1959, ist Professor für Soziologie an der Universität Trier. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Konsumsoziologie, die Mediensoziologie und die Soziologie der Zeit.