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Ein zentraler Begriff der Rhetorik und in ihrer Folge der Literaturwissenschaft sowie der modernen Sprachwissenschaft ist der Begriff der "rhetorischen Figur". Trotz seiner mehr als 2000jährigen Geschichte läßt sich jedoch immer noch nicht davon sprechen, daß dieser Begriff eine überzeugende Klärung der Definition erfahren hätte. Erhard Schüttpelz' Buch untersucht Grundlagenfragen einer Theorie rhetorischer Figuren und bricht dabei mit geläufigen Vorstellungen. Der erste Teil beschäftigt sich mit traditionellen Begriffen der Figurendefinition, um im zweiten und dritten Teil der bisherigen, sprach-theoretischen Sicht, Figuren seien ein "sekundäres" Sprachphänomen, zu widersprechen. Schüttpelz erbringt statt dessen anhand von ausführlichen Analysen von Einzelfiguren den Nachweis, daß rhetorische Figuren innerhalb der Sprache keineswegs eine sekundäre Funktion haben, sondern im Gegenteil eine primäre Eigenschaft der natürlichen Sprache darstellen können. Schüttpelz' Buch will vor allem p rovozieren: zu neuen Fragestellungen in Literatur- und Sprachtheorie, in historischer und theoretischer Rhetorik.
About the author
Erhard Schüttpelz war von 1998 bis 2003 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kulturwissenschaftlichen Forschungskolleg "Medien und kulturelle Kommunikation" der Universität zu Köln. Er ist derzeit Koordinator der Forschungsstelle "Kulturtheorie und Theorie des politischen Imaginären" an der Universität Konstanz. Seine arbeitsschwerpunkte sind Wissenschaftsgeschichte, Medienanthropologie und Weltliteratur.