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Kevin Vennemanns suggestive Prosa zieht uns mitten hinein in einander über- und umstürzende Ereignisse: nahe Jedenew, einem Kindheitsort und gedachten, vielleicht polnischen Dorf, zerbricht mit einem Schlag jene funktionierende Zweckgemeinschaft, die Juden und Katholiken dort über die Jahre verbunden hatte. Der Ort wird zum Kriegsschauplatz, deutsche Soldaten und polnische Bauern plündern die Höfe zweier Familien. Für die Kinder fallen im Moment der Gefahr ihre Erinnerungen an die zurückliegenden Kindersommer, -abenteuer und Familiengeschichten in einer unerhört eindringlichen Bündelung der Wahrnehmungen mit den akuten Bedrohlichkeiten in eins.
About the author
Kevin Vennemann, geb. 1977, hat nach der Schule in Köln, Innsbruck und New York als Totengräber, Fließbandarbeiter, Kellner, Aushilfslehrer für Deutsch und Englisch sowie als Hotelportier gearbeitet. Zurzeit lebt er in Berlin, wo er Neue deutsche Literatur, Neueste Geschichte und Judaistik studiert.
Summary
Kevin Vennemanns suggestive Prosa zieht uns mitten hinein in einander über- und umstürzende Ereignisse: nahe Jedenew, einem Kindheitsort und gedachten, vielleicht polnischen Dorf, zerbricht mit einem Schlag jene funktionierende Zweckgemeinschaft, die Juden und Katholiken dort über die Jahre verbunden hatte. Der Ort wird zum Kriegsschauplatz, deutsche Soldaten und polnische Bauern plündern die Höfe zweier Familien. Für die Kinder fallen im Moment der Gefahr ihre Erinnerungen an die zurückliegenden Kindersommer, -abenteuer und Familiengeschichten in einer unerhört eindringlichen Bündelung der Wahrnehmungen mit den akuten Bedrohlichkeiten in eins.
Additional text
»Dies ist der mit Abstand beste literarische Text, der in den letzten Jahren von einem unter Dreißigjährigen erschienen ist. Die rhythmischen Sätze, die sich immer mehr zu verdichten scheinen, die Gleichzeitigkeit von vielen verschiedenen Erlebnissen und Erfahrungen: das ist ein absolut zeitgenössisches Bewusstsein, das ist das Wahrnehmungsraster von heute.«
Report
»Vennemann erzählt vom Zweiten Weltkrieg, als wäre es eine Kindergeschichte. Es ist dabei ein sehr musikalisches, durch sein Thema fast provozierend melodiöses Stück Literatur.« Georg Diez DIE ZEIT