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Die Medizin hat sich in den vergangenen 150 Jahren - vom Denken der klassischen Physik geprägt - immer mehr in Richtung einer Ingenieurwissenschaft entwickelt. Damit gelangen ihr auf bestimmten Gebieten ungeahnte und für die Menschen segensreiche Erfolge. Heute beginnen sich die Grenzen einer solchen Medizin abzuzeichnen. Der Autor stellt ihre Errungenschaften keineswegs in Frage, sieht aber nur eine einzige Entwicklungsperspektive: Die Medizin muß ihr naturwissenschaftliches Selbstmißverständnis überwinden und sich als eine wirklich biologische Disziplin begreifen lernen.
Es ist sicherlich nicht zufällig, daß das genuin biologische Denken gerade zu einem Zeitpunkt neue Aktualität gewinnt, an dem das Prinzip der Rückführbarkeit aller medizinischen Probleme auf die molekulare Ebene Allgemeinverbindlichkeit beanspruchen zu können glaubt.
About the author
Gerald Ulrich, 1962 - 1968 Studium der Medizin in Erlangen, 1981 Habilitation für das Fach Psychiatrie. 1982 Übernahme der Leitungsfunktion der Abt. f. Klinische Psychophysiologie; 1989 Ernennung zum Professor, 2007 Verleihung des Preises der Margrit-Egnér Stiftung.