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Das Nachleben der römischen Antike durchzieht um 1800 alle Bereiche der Kultur. Diese Studie untersucht die Vorstellungen vom Römischen, welche in den zeitgenössischen kulturellen Leitdisziplinen - der Kunstgeschichte, der Historiographie und der Literaturgeschichte - kursieren. Durch eine detaillierte Analyse des römischen Diskurses, der sowohl in prominenten und programmatischen Schriften als auch auf der Ebene von Rezensionen, Vorlesungsleitfäden und Kinderbüchern stattfindet, wird einerseits das Ausmaß der Reflektion auf das Römische im vermeintlichen Zeitalter der Gräkomanie deutlich, andererseits zeigt sich die kulturtheoretische Bedeutung und ästhetische Produktivität der Vorstellungen von der römischen Kunst und Literatur, welche die Theorie der modernen und der romantischen Kunst aufnimmt. Mit der Reflektion auf das Römische gehen zudem wissenschaftshistorische und epochale Konstruktionen einher. Der römische Diskurs zwischen Winckelmann und Niebuhr erweist sich letztlich als Vorbedingung der späteren expliziten Rehabilitation des Römischen in den Schriften Jacob Burckhardts, Nietzsches und Alois Riegls.
About the author
Angela Holzer lebt in Konstanz. Schon als Zwölfjährige gewann sie einen Schulpreis des Kunstvereins ihrer Heimatstadt. 1979 entstand ihr erster Scherenschnitt, ein Nachschnitt von Philipp Otto Runges "Sommertag". Zahlreiche Ausstellungen.
Summary
Das Nachleben der römischen Antike durchzieht um 1800 alle Bereiche der Kultur. Diese Studie untersucht die Vorstellungen vom Römischen, welche in den zeitgenössischen kulturellen Leitdisziplinen – der Kunstgeschichte, der Historiographie und der Literaturgeschichte – kursieren. Durch eine detaillierte Analyse des römischen Diskurses, der sowohl in prominenten und programmatischen Schriften als auch auf der Ebene von Rezensionen, Vorlesungsleitfäden und Kinderbüchern stattfindet, wird einerseits das Ausmaß der Reflektion auf das Römische im vermeintlichen Zeitalter der Gräkomanie deutlich, andererseits zeigt sich die kulturtheoretische Bedeutung und ästhetische Produktivität der Vorstellungen von der römischen Kunst und Literatur, welche die Theorie der modernen und der romantischen Kunst aufnimmt. Mit der Reflektion auf das Römische gehen zudem wissenschaftshistorische und epochale Konstruktionen einher. Der römische Diskurs zwischen Winckelmann und Niebuhr erweist sich letztlich als Vorbedingung der späteren expliziten Rehabilitation des Römischen in den Schriften Jacob Burckhardts, Nietzsches und Alois Riegls.