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Polizei und Gewalt sind massenmedial ein Dauerbrenner: Steine bei Demonstrationen, prügelnde Polizisten, tödliche Angriffe auf Beamte, Übergriffe im polizeilichen Gewahrsam, Suizide von Beamten nach mutmaßlichem Mobbing oder sexuellen Übergriffen - die Liste von möglichen Themen ist lang und wird beständig von den Medien fortgeschrieben. Der vorliegende Band präsentiert die wissenschaftlichen Beiträge der XIV. Tagung des Arbeitskreises Empirische Polizeiforschung, welche 2011 an der Polizeiakademie Niedersachsen am Studienort Hann. Münden stattfand. Diese Tagung war eine der ersten in Deutschland, die explizit die Perspektiven Gewalt gegen Polizeibeamte und Gewalt durch Polizeibeamte zusammenführte. Absicht des Bandes ist es, die Debatte von ihrer Fixierung auf legale vs. nicht-legale Gewalt zu lösen sowie analytisch die Interaktionsperspektive Bürger und Polizei stärker zu betonen - und hierdurch die reflexartigen Reaktionen im bisherigen Diskurs durch eine sachliche Auseinandersetzung zu ersetzen.
List of contents
Inhaltsverzeichnis Polizei und GewaltFür einen sachlichen Diskurs statt reflexartiger ReaktionenZur Einleitung dieses BandesThomas Ohlemacher und Jochen-Thomas WernerGewalt gegen Polizeibeamte: Chancen und Grenzen der wissenschaftlichen Beobachtung von Handlungen und Folgen Welche Einsätze sind für Polizeibeamte besonders gefährlich?Dirk Baier und Karoline Ellrich Gravierende Gewalt gegen Polizei im Hellfeld von Polizei und Justiz in NiedersachsenStefan Prasse und Hartmut PfeifferDer "wahre Alltag" im Gewaltmonopol: Erste Ergebnisse verschiedener quantitativ-empirischer Studien zur Cop-Culture der Kölner PolizistenCarsten Dübbers Punitivität bei PolizeibeamtenEin Vergleich mit der AllgemeinbevölkerungKaroline Ellrich Gewalt durch Polizeibeamte: Innerpolizeiliche Legitimationen und kriminalpolitische Diskurse Polizeiliche Zwangsanwendungen gegenüber Jugendlichen Innen- und AußenperspektivenDaniela Hunold Das sogenannte Jagdfieber als Erklärungsansatz für PolizeigewaltClemens Lorei Polizeikennzeichnung Konfliktlinien und Akteurskoalitionen in einer jahrzehntelangen Debatte Hartmut Aden Das Paradox des Gewaltmonopols in der Selbstdarstellung von PolizistenMaja Apelt und Andreas Häberle Die "Gewalt der Anderen" oder: Warum es bei der aktuellen Gewaltdebatte nicht (nur) um Gewalt gehtRafael Behr Polizei und Öffentlichkeit: Aktuelle polizeiliche SelbstdarstellungGewalt in der polizeilichen ÖffentlichkeitsarbeitAndreas PudlatHinweise zu den Autorinnen und Autoren
About the author
Thomas Ohlemacher, Jg. 1962, Diplom-Politologe, r. phil., Professor an der Niedersächsischen Fachhochschule für Rechtspflege und Verwaltung (Hildesheim), Privatdozent für Soziologie an der Universität Hamburg und Projektleiter am Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN),H annover. Seine Forschungsschwerpunkte sind Politische Soziologie, Netzwerkanalye, Abweichendes Verhalten, Kollektives Verhalten sowie die Wechselwirkung von Wissenschaft und Öffentlichkeit