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Das Genre des Liedes, die zentrale Gattung der weltlichen Musik in der Frühen Neuzeit überhaupt, wurde im 16. Jahrhundert in Liedflugschriften und mehrstimmigen Musikdrucken durch die erst wenige Jahrzehnte junge Buchdruck-Industrie aufgenommen und reproduziert. Liedflugschrift und mehrstimmiger Musikdruck, auf den ersten Blick recht verschiedene Erscheinungsformen, geben allerdings Indizien auf eine zusammenhängende Liedkultur, die kultur- und mediengeschichtliche Fragen aufwirft.
Der Bericht der Tagung, die sich in Freiburg i.Br. diesen Fragestellungen widmete, geht aus interdisziplinärer Perspektive den medien- und kulturgeschichtlichen Aspekten des frühneuzeitlichen Liedes, seiner Produktion, Medialisierung, Rezeption, seiner Dokumentations- und Forschungsgeschichte nach.
About the author
Michael Fischer, geboren 1968 in Heidelberg, hat in Freiburg / Breisgau Geschichte und Theologie studiert. Nach dem Staatsexamen schloss sich ein Promotionsstudium in Mainz und eine Tätigkeit beim dortigen Deutschen Institut an. Zur Zeit ist er beim Deutschen Volksliedarchiv in Freiburg beschäftigt. Michael Fischer hat verschiedene Anthologien herausgegeben.
Nils Grosch, geb. 1966, studierte in Bochum und Freiburg Musikwissenschaft, Geschichte und Germanistik und promovierte mit einer Arbeit über Die Musik der Neuen Sachlichkeit. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Volksliedarchiv Freiburg und Mitarbeiter der Gesamtausgabe der Werke Kurt Weills. Publikationen über die Musik des 20. Jahrhunderts.
Report
Der Sammelband [...] widmet sich mit dem Lied einer zentralen Gattung der weltlichen Musik in der Frühen Neuzeit. [...] Wichtig vor allem, dass die von Musik und Lied ausgehende gesellige Kultur durchaus nicht erst ein Produkt der Aufklärungskultur ist, sondern urbane Ballungsräume bereits seit dem frühen 16. Jahrhundert von populären Melodien, gedruckten Publikationen und Liedern erfüllt waren. - Holger Böning in: Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte, 16/2014