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Rabindranath Tagore wurde von seiner einsamen Kindheit und einer tiefen, brüderlichen Liebe zur Natur geprägt: Bis ins hohe Alter hat er über und für Kinder geschrieben, liebte er die diesseitige Welt, den Kosmos. Nicht die asketische Tradition des Hinduismus zog ihn an, sondern das sinnliche Leben - der Wechsel der Jahreszeiten, der Anblick eines Schwarms Wildgänse am Himmel ... Seine Prosa ist geschmeidig und elegant; seine weit über 2000 Lieder schöpfen aus der klassischen nordindischen Musiktradition, assimilieren auch Elemente der Volksmusik Bengalens, und besitzen doch einen unverwechselbaren Klang: sanft, schmelzend, oft melancholisch. Unsere Auswahl dokumentiert auch diesen wesentlichen Aspekt seines Werkes.
About the author
Rabindranath Tagore (1861-1941), geboren in Kalkutta, entstammte einem Brahmanengeschlecht; aber gerade diese Herkunft aus einer uns in ihrem Reichtum nachgerade abstrakt erscheinenden Welt der Paläste und Landgüter hat seinen Blick für die niederdrückende soziale Wirklichkeit seiner Heimat eher geschärft. So hielt es ihn, der schon als Achtzehnjähriger der gefeierte Dichter seiner Heimat war und dessen Werk 1913 mit dem Nobelpreis für Literatur gekrönt wurde, nicht in dem Elfenbeinturm des weltabgewandten Poeten. Er starb 1941.
Otto Mellies, geboren 1931 in Stolp, Provinz Pommern, kam nach dem Krieg nach Schwerin, besuchte die Staatliche Schauspielschule, ging 1956 ans Deutsche Theater, übernahm auch zahlreiche Rollen in DEFA-Filmen und stand nach 1990 in Tatorten, Politthrillern und Fernsehspielen vor der Kamera.