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Die sozialwissenschaftliche Kindheitsforschung will Kinder als eigenständige Akteure, als besondere Mitglieder der Gesellschaft und (Mit-)Produzenten ihrer Entwicklung beschreiben. Wie kann dieser Ansatz in adäquate Forschungsdesigns und methodische Verfahren umgesetzt werden? Angelpunkt ist die Perspektive von Kindern. Was aber ist gemeint? Kann die Berufung auf eine Perspektive des Kindes den Gegenstandsbereich der Kindheitsforschung konstituieren? Gibt es einen Unterschied zwischen einer Forschung über Kinder und einer Forschung über Erwachsene - und wenn ja; worin besteht er? Welche forschungspraktischen Operationen sollen die Perspektive des Kindes erfassen? Gibt es Grenzen dessen, was ForscherInnen als Erwachsene über Kinder überhaupt in Erfahrung bringen können? Mittlerweile liegt ein breiter Kranz an empirischen Daten zur Lebenssituation von Kindern vor, die mit einer Reihe unterschiedlicher Erhebungsverfahren produziert und mit einem breiten Spektrum von Auswertungsverf ahren interpretiert worden sind. Die Erwartungen an methodologische Klarheit und methodische Stringenz sind nach vielen Jahren theoretischer Entwürfe und sachhaltiger Forschung stark gewachsen. Jeder der Beiträge dieses Bandes diskutiert die Logik der Gegenstandsangemessenheit von Kindheitsforschung und ihre Umsetzung in forschungspraktische Operationen.
About the author
Dr. Michael-Sebastian Honig, Professor für Pädagogik an der Universität Trier.
Dr. Hans-Rudolf Leu, Sozialwissenschaftler, Leiter der Abteilung 'Kinder und Kinderbetreuung' am Deutschen Jugendinstitut (Schwerpunkte Kindheits- und Sozialforschung sowie frühkindliche Bildung).