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Seit einigen Jahren treten Neonazis vermehrt durch das Aufgreifen der Sozialen Frage in die Öffentlichkeit. So wollen selbsternannte Autonome Nationalisten laut Eigenauskunft "Ausbeutung stoppen" und "Kapitalismus zerschlagen", während Abgeordnete der NPD sich als einzig authentische Vertreter des sprichwörtlichen "kleinen Mannes" inszenieren. Hinter diesem Auftreten steckt jedoch keine bewusst intendierte Taktik der Täuschung. Die Erklärung für die Thematisierung der Sozialen Frage von rechts muss vielmehr im völkischen Selbstverständnis und der daraus abgeleiteten Völkischen Kapitalismuskritik gesucht werden. Das vorliegende Buch untersucht die theoretischen und historischen Aspekte der Kapitalismuskritik von rechts und gibt einen Überblick zu aktuellen sozial- und wirtschaftspolitischen Kampagnen und Konzepten der Neonazis.
List of contents
1. Politische Praxis: Erfolgskampagne Antikapitalismus? Die (Wieder-)Entdeckung der sozialen Frage durch die extreme Rechte2. Ideengeschichtliche Vorläufer: Vom Dritten Weg zum Dritten Reich - Historische Wurzeln des völkischen Antikapitalismus.3. Theorie: Wirtschaftspolitische Vorstellungen der extremen Rechten4. Linker Umgang mit Antikapitalismus von rechts5. Systemopposition oder Bündnisfähigkeit: Optionen der extremen Rechten
About the author
Michael Barthel, geb. 1983, studierte Sozialwissenschaften in Göttingen und Rechtswissenschaften in Wien. Er ist Berater bei Miteinander - Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen Anhalt e.V. und hat zahlreiche Werke u.a. zu Antisemitismus und Neonazismus in der DDR und den Neuen Bundesländern veröffentlicht.