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In dem Buch Nazipsychiatrie wendet er sich UweHenrik Peters der anderen Seite, der Seite der Täter,der Verfolger und ihrer Zeit zu. Was dachten sich die Täter? Warum taten sie, was sie taten? Wieviel Verantwortung tragen die Geschehenlasser?Während der Nazizeit sind mehr als 250.000Psychisch Kranke und andere Behinderte ermordetworden, 360.000 Menschen wurden zwangssterilisiert.Dies geschah auf Initiative und unter sehr tätigerMitwirkung durch eine größere Zahl von Psychiatern.Seit Peters angefangen hat, sich für Psychiatrie zuinteressieren, haben ihn die Fragen bewegt: Wie konntees dazu kommen? Welche Vorstellungen, Ideen undDenkweisen machten solche Handlungen möglich?Haben alle Psychiater so gedacht? Oder was warder Geist der Nazipsychiatrie? Wie kann man eineWiederholung verhindern? Oder besteht eine solcheGefahr nicht? Diese Fragen und weil wir uns heutekaum noch in das Denken der Täter unddas Denken ihrer Zeit hineinversetzen könne, müssenes aber dennoch versuchen.Peters hat diesen Versuch gewagt und findet dieAntwort in den Äußerungen der Täter selbst!
About the author
Peters promovierte 1957 an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und habilitierte sich 1965 für die Fächer Neurologie und Psychiatrie. 1969 wurde er ordentlicher Professor an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und war von 1979 bis 1996 Direktor der Nervenklinik an der Universität Köln. Von 1991 bis 1994 amtierte er als Präsident und Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde. Peters war Adjunct Professor for German Literature an der Cornell University in Ithaca, New York. In seinen zahlreichen Veröffentlichungen hat er auch im Grenzbereich von Medizin und Geisteswissenschaften gearbeitet, so in Werken über den Wahnsinn Hölderlins und den Robert Schumanns.