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Der Jesuit Alfred Delp (1907-1945) wird in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges im Berliner Gefängnis Plötzensee hingerichtet. Als einziger katholischer Märtyrer hat er Kontakt zum geistigen und zum militärischen Widerstand. Delp ist Mitglied des Kreisauer Kreises, und er besucht Claus Graf Schenk von Stauffenberg kurz vor dessen Attentat auf Adolf Hitler. Die Gottlosigkeit, die im Nationalsozialismus zur Staatsräson geworden ist, zeigt beim Prozess vor dem Volksgerichtshof in der Person des Präsidenten Roland Freisler noch einmal ihr Gesicht. Delp wird nicht wegen irgendeiner Tat verurteilt, sondern weil er sich als Jesuit zu Jesus Christus bekennt. "Gott gehört in die Definition des Menschen", lautet Delps Grundüberzeugung. In den bisherigen Studien wurde Delp vor allem als Geschichtsphilosoph und Sozialethiker gesehen. Diese theologische Studie widmet sich dagegen seinem Lebensthema: dem Menschenbild. Dabei zeigt sich, dass für Delp die Spiritualität seines Ordensgründers Ignatius von Loyola maßgeblich ist. Das eigentliche Widerstehen gilt den drei menschlichen Urversuchungen: Haben-Wollen, Gelten-Wollen und Sein-Wollen - denn sie verhindern die Hingabe an Gott.
About the author
Andreas Schaller, geb. 1961, ist Diplom-Theologe und Journalist.
Summary
Alfred Delp SJ (1907-1945) wird als Mitglied des Kreisauer Kreises hingerichtet. Als einziger katholischer Märtyrer hat er Kontakte zum Widerstand. Die Arbeit widmet sich dem Lebensthema Delps: dem Menschenbild. Es wird gezeigt, dass dies für die Spiritualität des Ignatius von Loyola maßgeblich gewesen ist. Die drei menschlichen Urversuchungen (Haben-Wollen, Gelten-Wollen und Sein-Wollen) fordern ein Widerstehen heraus, zu dem jeder Mensch aufgerufen ist.