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Nachdem die Wehrmacht im Mai 1940 Frankreich überfallen hatte und schnell bis in den Westen vorgestoßen war, erhielt die deutsche Kriegsmarine ihren lang ersehnten Zugang zum Atlantik. In Brest, Lorient, St. Nazaire, La Pallice und Bordeaux baute sie die bestehenden Häfen zu Stützpunkten aus. 45 000 Arbeiter der Organisation Todt ließen dort gewaltige Bunkeranlagen entstehen, in denen bis zu 20 U-Boote gleichzeitig gewartet und repariert werden konnten. Die Bunker waren so massiv, dass sie die alliierten Bombardierungen nahezu unbeschadet überstanden, während die Städte um sie herum in Trümmer fielen.
Der Marinehistoriker Lars Hellwinkel schildert die Geschichte dieser Stützpunkte von ihrer Entstehung 1940 bis zu ihrem Untergang 1944/45 und auch ihre Nachnutzung. Dabei behandelt er zugleich das ambivalente Verhältnis der französischen Bevölkerung zu den deutschen Besatzern.
About the author
Lars Hellwinkel Jahrgang 1974; Französisch- und Geschichtsstudium in Brest und Kiel; 2003-2006 Stipendiat des Centre d Études d Histoire de la Défense (CEHD) und des Deutschen Historischen Instituts in Paris; 2006 Promotion; 2008-2009 wiss. Mitarbeiter am Kieler Schifffahrtsmuseum; seit 2009 Studienrat am Gymnasium Athenaeum in Stade. Zahlreiche Veröffentlichungen zu militärgeschichtlichen Themen.
Report
Ein sehr lesenswertes Buch, das neue Einblicke in diesen Abschnitt der Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen bietet. Es ist der menschliche Faktor, der dieses Buch zu etwas Besonderem macht, gründliche Recherche verbunden mit "human touch". Viele historische Aufnahmen runden das interessante Buch ab. Britta Heitmann, Schiff & Zeit Verdienstvoller als die militärgeschichtlichen Aspekte, die bei dem Autor gut aufgehoben sind, heute aber nur noch am Rande interessieren, sind die Ausführungen Hellwinkels zu den Alltagserfahrungen der deutschen Soldaten und der französischen Bevölkerung während der Besetzung der Stützpunkte. Harald Loch, Rheinpfalz