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Was haben die bunten oder schroffen, kunstvollen oder hingeknallten Farbbotschaften in Tirol zu suchen: wo der Himmel blau und die Landschaft grün ist, wo die Städte größere Dörfer sind und die Mauern Symbole für den Schutz vor Wind und Wetter und dem Feind?
Das Buch "Graffiti in Tirol" lässt Antworten dazu entstehen: indem es die Graffiti-Szenen im Süden, Norden und Osten des Landes darstellt und die Graffitis selbst reden lässt.
Die Autoren aus beiden Landesteilen haben das besondere "ihrer" Szene freigelegt und entdecken dabei Bemerkenswertes im Spannungsfeld zwischen den "Mekkas" München und Mailand.
Das Untergründige, Nächtliche, Verbotene, das das Nachtschattengewächs Graffiti braucht, findet es auch in der heilen Tiroler Welt: die Farbspurensuche führt in die Tiefen von alten Bunkern, an die Stadtränder, an Stätten der Mutproben. Daneben floriert es aber längst auch als teuer bezahlter Zier für Bauwände und Firmengelände.
Wo Graffiti ist, hört die Provinz auf, ist eine der Antworten im Buch.
Eine andere: dass nicht nur die Graffitis auf den Ort abfärben, in dem sie entstehen, sondern dass der Ort auch die Graffitis verändert.
About the author
Astrid Kofler, geboren 1965 in Bozen. Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft in Wien sowie Journalistenausbildung an der Burda-Journalistenschule in München, London und Berlin. Seit 1998 freie Journalistin, Filmemacherin und Autorin.
Geboren 1961 in Bozen, aufgewachsen im Unterland. Gehversuche als Journalist bei der Tageszeitung "Dolomiten", 1982 Wechsel zum Südtiroler Wochenmagazin "ff", dessen Chefredaktion er 1990 übernahm. Gründung des Konkurrenzblattes "SüdtirolProfil" und nach dessen Einstellung wieder Chefredakteur der "ff". Studienabschluss in Pädagogik 2006. Seit 2004 freier Autor und Essayist. Bücher: zusammen mit Astrid Kofler Graffiti in Tirol (Haymon 1999), zuletzt Wir Kinder der Südtirol-Autonomie (Folio Verlag 2003). Essays und Buchbeiträge: Schreiben in einem eingeklemmten Land (in Aus der Norm, Arunda 1998), Die Achse am Brenner (in Im Schatten der Geheimdienste; Studienverlag 2003), zusammen mit Dietmar Larcher et al. Fremdgehen. Fallgeschichten zum Heimatbegriff (Drava / Alpha Beta 2005). Zwei Theaterstücke, eines über die Liebe (Dekadenz, Brixen 1997), eines über Heimat (Theater in der Altstadt, Meran 1998). Preis des Bundeskanzleramtes beim Lienzer Literaturwettbewerb 2003 für einen Text über ein Tirol, das es nicht gibt.