Read more
Wissenschaftliche Forschungsergebnisse müssen entsprechend den Darstellungskonventionen eines Faches präsentiert werden, um in der Fachwelt als wissenschaftliche Arbeit wahrgenommen und anerkannt zu werden. Die Darstellungsformen des Wissens, die sich innerhalb einer wissenschaftlichen Disziplin herausgebildet haben, stellen einen wesentlichen Teil der Geschichte und der aktuellen Praxis einer Wissenschaft dar. Die wissenschaftlichen Darstellungsformen liegen im Blickfeld verschiedener Disziplinen (Fachsprachenforschung, Wissenschaftstheorie, methodologisch ausgerichtete Literaturwissenschaft, innerfachliche Reflexionen auf das eigene Fach). Allerdings stehen die Untersuchungen der verschiedenen Disziplinen meist beziehungslos nebeneinander. In diesem Band zu Darstellungsformen in den Wissenschaften werden verschiedene disziplinäre Sichtweisen zusammengeführt mit dem Ziel, eine verstärkte Zusammenarbeit über Disziplingrenzen hinweg anzuregen; nicht zuletzt im Hinblick auf eine Erweiterung des Blickwinkels der Fachsprachenforschung, die das Schwergewicht der Beiträge bildet. Zur Sprache kommen neben methodischen Überlegungen die Entwicklung wissenschaftlichen Darstellens vom spätmittelalterlichen Hexentraktat bis zum Computerzeitalter, Elemente wissenschaftlichen Darstellens von Fußnoten bis zu nonverbalen Darstellungsweisen, die öffentliche Wirkung von Wissenschaft wie auch Fallstudien aus verschiedenen Disziplinen, unter anderem aus Chemie, Physik und Literaturwissenschaft.