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In der Auffassung von Sport zeigt sich das Selbstverständnis einer Kultur. Kulturelle Codes, wissenschaftliche Konventionen und staatliche Machtkonstellationen sind ablesbar am Sport- und Körperbild der Kunst, wie diese Publikation am Beispiel einer Großausstellung der zwanziger Jahre zeigt: Im Zentrum des Buches steht die Düsseldorfer GeSoLei, (GEsundheit, SOziale Fürsorge und LEIbesübungen), die 1926 die Verbindung von Kunst, Wissenschaft und Sport plakativ und äußerst werbewirksam zur Schau stellte. Mit politischer wie ökonomischer Zielsetzung propagierte die GeSoLei die Erziehung zu einem "neuen", leistungsfähigen Menschen. Sie präsentierte ein Körperideal, das sich auch in der Binnenausstellung Kunst und Sport - Kunst und Leibesübungen niederschlug. In dieser von Alfred Flechtheim bestückten Schau wurde mit Rodin, Degas, Grosz, Baumeister, Kirchner oder Delaunay das moderne Körperverständnis und seine Entwicklung in den Blickpunkt gerückt.
Die Publikation skizziert - beginnend mit dem 18. Jahrhundert - Wahrnehmungsformen des Körpers, die Grundlagen für die GeSoLei darstellten. Die zentralen Themen der Großausstellung von 1926 werden kritisch reflektiert, ihre körperbezogenen Leitbilder bis in den Bereich der Kunst des 21. Jahrhunderts verfolgt.
About the author
Hans Körner; Studium der Kunstgeschichte, Klassischen Archäologie und Philosophie in Würzburg, Salzburg und München; lehrte Kunstgeschichte in München, Mainz, Marburg, Bochum, Braunschweig, Paris und Taipeh; seit 1992 Professor an der Universität Düsseldorf
Angela Stercken (PhD) is art historian, curator, and writer focusing on art from the 19th to 21st centuries, exploring subjects such as the theory of image, the history of exhibition and the museum, the theory of art, space and technology, contemporary conceptual and digital art and transcultural processes.