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Bergschluchten - Die Schluss-Szene von Goethes Faust

German · Paperback / Softback

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Goethe war lange Zeit unschlüssig, wie er den Zweiten Teil seines "Faust" abschliessen sollte; das am Ende entstandene Aufgebot an Heiligen und Büsserinnen löste in Forschung wie Aufführungspraxis immer wieder Befremden aus.
Karl Pestalozzi schlüsselt das in der letzten Szene "Bergschluchten" verdichtete Geschehen völlig neu auf: Die rätselhafte Gestalt des Doctor Marianus entpuppt sich als verwandelter Faust; damit und auf dem Hintergrund von Goethes spätem Aufsatz "Nachlese zu Aristoteles' Poetik" erweist sich die am Ende von "Faust II" stattfindende Reinigung und Versöhnung als Revision des tragischen Schlusses des Ersten Teils.

About the author

Karl Pestalozzi, geb. 1929 in St. Gallen, war von 1968-1999 Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Basel, von 1990-1992 deren Rektor. Er ist engagiert als Mitherausgeber der Kritischen Gesamtausgabe von Friedrich Nietzsches Werken sowie als Präsident der Stiftung für eine Historisch-Kritische Gottfried-Keller-Ausgabe (seit 1996). Studien zu Goethe, Schiller, Ulrich Bräker, Johann Kaspar Lavater, Gottfried Keller, Friedrich Nietzsche, Hugo von Hofmannsthal, Robert Walser und zur Geschichte der Germanistik.

Summary

Revision des Faust-Schlusses Die Schluss-Szene von Goethes Faust ist von jeher umstritten: Befremden über das Aufgebot von Heiligen, Engeln, Büsserinnen, Seligen Knaben und sogar der Maria durchzieht die Wirkungsgeschichte, und entsprechend zahlreich sind die Versuche, darin ein Grundkonzept der Tragödie zu erkennen. Die innere Folgerichtigkeit der Szene herauszuarbeiten, ist auch Movens der hier vorgelegten Neuinterpretation. Sie argumentiert ebenso originell wie nahe am Wortlaut und kann dabei überraschende Zugänge zu dem vermeintlich bekannten Text eröffnen. Gegen die in der massgeblichen Faust-Forschung herrschende Auffassung, Faust selbst bleibe in der Schluss-Szene stumm, wird die These vertreten, die rätselhafte Gestalt des Doctor Marianus sei der verwandelte Doctor Faust. Diese der Aufführungspraxis entspringende Überlegung, die punktuell schon früher, u.a. von Rudolf Steiner, vorgebracht wurde, vermag Karl Pestalozzi in seinem Essay virtuos auszudeuten: Das Ende von Faust II erweist sich so als Revision des tragischen Schlusses des ersten Teils. Stützen lässt sich diese Deutung durch Goethes 1827 entstandene Nachlese zu Aristoteles’ Poetik. Auch wenn Goethe in diesem späten Aufsatz die aristotelische Katharsis philologisch gesehen missversteht, wird ihm eine entsprechende Reinigung und Versöhnung doch zum Konzept von Dramenschluss überhaupt. Die in diesem Sinne in Bergschluchten stattfindende Katharsis rührt gar an das patriarchalische Gottesbild.          

Product details

Authors Karl Pestalozzi
Publisher Schwabe Verlag Basel
 
Languages German
Product format Paperback / Softback
Released 01.03.2012
 
EAN 9783796528149
ISBN 978-3-7965-2814-9
No. of pages 173
Weight 182 g
Series Schwabe reflexe
Schwabe reflexe
Subjects Humanities, art, music > Linguistics and literary studies > General and comparative literary studies

Goethe, Johann W. von : Erläuterungen zum Werk, Tragödie, Goethe, Faust, Schluss-Szene

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