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Jüdische Intellektuelle prägten das Denken des 20. Jahrhunderts tiefgreifend, darunter Walter Benjamin, Gershom Scholem, Paul Celan, Franz Rosenzweig, Jacques Derrida und George Steiner. Bis heute stehen diesen Autoren jedoch überwiegend nichtjüdische Leser gegenüber, die die jüdischen Aspekte des jeweiligen Werks oft nicht ermessen oder diese verdrängen, die Rezeption aber maßgeblich bestimmen. Moshe Idel, der gegenwärtig wichtigste Forscher zur jüdischen Mystik, setzt dem eine andere Perspektive entgegen. Er arbeitet die mannigfaltigen Spuren der kabbalistischen und chassidischen Tradition heraus und verdeutlicht dadurch die überragende Bedeutung des mystischen Denkens für wichtige jüdische Autoren des vergangenen Jahrhunderts. Er ermöglicht dadurch eine neue Sicht auf das Verhältnis von Judentum und Moderne.
List of contents
Theorien zum Judentum
Arnaldo Momigliano und Gershom Scholem über jüdische Geschichte und Tradition
Eric Voegelins Israel und die Offenbarung
George Steiner. Prophet der Abstraktion
Scholems Deutung der Kabbala
Die Funktion von Symbolen bei Gershom Scholem
Hieroglyphen, Mysterien, Schlüssel. Scholem zwischen Molitor und Kafka
Subversive Katalysatoren. Gnosis und Messianismus in Gershom Scholems Verständnis der jüdischen Mystik
Die Kabbala bei einigen Autoren des 20. Jahrhunderts
Franz Rosenzweig und die Kabbala
Abraham Abulafia, Gershom Scholem und Walter Benjamin über Sprache
Jacques Derrida und die Kabbala
Paul Celans Psalm. Eine Offenbarung des Nichts
Zum Verständnis des Chassidismus
Martin Buber und Gershom Scholem über den Chassidismus
Abraham Heschel über Mystik und Chassidismus
Weiße Buchstaben. Von R. Levi aus Berditschev zur postmodernen Hermeneutik
About the author
Moshe Idel, geboren 1947 in Rumänien, lebt seit 1963 in Israel. Er lehrt an der Hebräischen Universität Jerusalem und ist derzeit international der führende Forscher zur jüdischen Mystik. Seine Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Israel-Preis (1999).
Summary
Jüdische Intellektuelle prägten das Denken des 20. Jahrhunderts tiefgreifend, darunter Walter Benjamin, Gershom Scholem, Paul Celan, Franz Rosenzweig, Jacques Derrida und George Steiner. Bis heute stehen diesen Autoren jedoch überwiegend nichtjüdische Leser gegenüber, die die jüdischen Aspekte des jeweiligen Werks oft nicht ermessen oder diese verdrängen, die Rezeption aber maßgeblich bestimmen. Moshe Idel, der gegenwärtig wichtigste Forscher zur jüdischen Mystik, setzt dem eine andere Perspektive entgegen. Er arbeitet die mannigfaltigen Spuren der kabbalistischen und chassidischen Tradition heraus und verdeutlicht dadurch die überragende Bedeutung des mystischen Denkens für wichtige jüdische Autoren des vergangenen Jahrhunderts. Er ermöglicht dadurch eine neue Sicht auf das Verhältnis von Judentum und Moderne.