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Im Multitasking karikiert sich die Moderne selbst. Menschen, die unterschiedliche Dinge gleichzeitig verrichten, die telefonieren, autofahren und Kaffee trinken, stehen nicht umsonst am Pranger verfehlter Aufmerksamkeitsökonomie. Was die Wissenschaft, allen voran Psychologie und Hirnforschung, an Einwänden gegen das Multitasking vorbringt, hat gegenüber der Allgegenwärtigkeit des Phänomens kaum eine Chance. Umso mehr stellt sich die Frage, warum dessen Wirkmacht so ungebrochen ist. Es ist eine Ökonomie der Spaltung, die dies möglich macht.
List of contents
Wohlfeiler Einstieg - Karikaturen ihrer Selbst
Drehzahl und Heldenzeit - ein historisch-numerisches Intermezzo
Im Vorhof der Wissenschaft
Mal sehen - im Gehirnkino der Kognitionsforscher
Zurück in die Steinzeit
Flaschenhälse und was in ihnen stecken bleibt
Divide, impera!
About the author
Stefan Rieger ist Professor am Institut für Medienwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum.
Summary
Im Multitasking karikiert sich die Moderne selbst. Menschen, die unterschiedliche Dinge gleichzeitig verrichten, die telefonieren, autofahren und Kaffee trinken, stehen nicht umsonst am Pranger verfehlter Aufmerksamkeitsökonomie. Was die Wissenschaft, allen voran Psychologie und Hirnforschung, an Einwänden gegen das Multitasking vorbringt, hat gegenüber der Allgegenwärtigkeit des Phänomens kaum eine Chance. Umso mehr stellt sich die Frage, warum dessen Wirkmacht so ungebrochen ist. Es ist eine Ökonomie der Spaltung, die dies möglich macht.
Report
"Eine wissenschaftliche Evidenz, dass das Multitasking erstens von Frauen besser als von Männern beherrscht werde und zweitens eine positive Sache sei, wie ihm unterstellt wird, fehlt, wie der Medienwissenschafter Stefan Rieger in seinem anregenden Essay ausführt."
Neue Zürcher Zeitung