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Verstörende Bilder und andere Ver-rückheiten.Er habe, so sagt vonFindt, seiner eigenen Verrücktheit zu einem kreativen Raum verhelfen wollen. Und so beschäftigt sich diese Serie "Schwere des Seins" thematisch in der Tat mit Photographien, die zum einen Ver-rücktheiten aufdecken und zum anderen eine Sehnsucht nach Achtsamkeit und Sorgfalt, nach Langsamkeit und Tiefe erkennen lassen.In düsteren, provozierenden Bildern verbinden sich Traurigkeit, Angst undNeugier. Wie arrangiert sich die Schnelllebigkeit unserer Zeit mit unserenVerletzlichkeiten? Wie verträgt sich die Oberflächlichkeit unserer Lebensweise mit unserem Bedürfnis nach Tiefe und Sinnhaftigkeit? Wo begegnen wir noch Achtung gegenüber unserer Individualität? Erkennen wir noch das Fehlen entscheidender Details?Das Sich-in-der-Frage-halten sei, so meint vonFindt, eine schöne Notwendigkeit in seiner künstlerischen Arbeit wie auch seine Lebensphilosophie, die ihn immer wieder zu Offenheit und neuen Betrachtungsweisen ermutige. Die Schwere des Seins ist mit seinen 30 Exponaten eine dunkle, ästhetische Provokation mit einigen Überraschungsmomenten. So zeigt Michael vonFindt verstörend wirkende Frauen in erschreckender Nacktheit und brutaler Distanzlosigkeit, um dann wieder den verletzlichen Blick einer träumenden Dame von Welt zu fotografieren. Der Betrachter wird in den Bann der scheinbar grenzenlosen Verruchtheit der menschlichen Seele gezogen und immer wieder wird der Betrachter gezwungen sich in seiner Selbstbetrachtung neu zu definieren.
About the author
Der Fotograf Michael vonFindt, geb. 1974, ist ein besonderer Ästhet unter den Fotografen. Er liebt es seinen Bildern nicht nur eine vollkommende Tiefe, sondern auch eine subtil-intellektuelle Provokation mitzugeben. Dabei jongliert er gekonnt mit dem Licht und verleiht den Fotos mit Hilfe von tiefen Schatten eine Dramatik, die komplexer ist, als der erste, flüchtige Blick vermuten lässt. Es entstehen so Bilder von einer interessanten Doppelbödigkeit, bei der der Betrachter nicht immer davon ausgehen kann, dass alles real ist, was er sieht. VonFindt ist Autodidakt und beschäftigt sich seit 2007 näher mit der Fotografie - zunächst vor, dann hinter der Kamera. Seine Arbeiten sind Hobby und Notwendigkeiten gleichermaßen - es ist seine Art und Weise Themen anzugehen, die ihn interessieren und herausfordern. Als eher introvertierter Mensch, der das Rampenlicht scheut und sich gerne Zeit nimmt für die wesentlichen Dinge, ist seinen Werken hingegen oft ein eindringlicher Ausdruck tiefer Emotion - manchmal auch harscher Gesellschaftskritik zu Eigen.