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Die englische Schriftstellerin Augusta Ada King, Countess of Lovelace, Tochter Lord Byrons, entwickelte bereits in ihrer Jugend ein tiefes Interesse für die Mathematik, insbesondere für Charles Babbages Arbeit an der Analytical Engine (Analytischen Maschine). In diesem Notizbuch findet sich, eingeführt von Joasia Krysa, die vollständige Reproduktion ihrer berühmten "Anmerkung G", eine aus einer ganzen Reihe von Anmerkungen, mit denen sie ihre Übersetzung eines Textes von Luigi Federico Menebrae über Babbages Recherchen kommentierte. Die Anmerkung G enthält einen Algorithmus, eine Art Software, die Babbages Maschine - die zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht existierte - in die Lage versetzen sollte, bestimmte Rechenprozesse durchzuführen, und die gemeinhin als erstes Computerprogramm gilt. Während Lovelace in der Anmerkung G Zweifel an der Fähigkeit eines Computers, "künstliche Intelligenz zu entwickeln, äußert, sieht sie an anderer Stelle voraus, dass die Tätigkeit der Maschine über das reine Rechnen hinausgehen könnte. In ihrem Denken gelang es ihr, "den wissenschaftlichen Rationalismus mit einer subjektiven Vorstellungskraft zu verbinden". Die Anmerkung G wird ergänzt durch ausgewählte Briefe aus Lovelaces Korrespondenz mit Babbage sowie ihr Sonett "The Rainbow". Ada Lovelace (1815-1852) war eine englische Schriftstellerin. Joasia Krysa is a Kuratorin, Wissenschaftlerin und Agentin der dOCUMENTA (13).
About the author
Matias Faldbakken, geboren 1973, lebt als Schriftsteller und bildender Künstler in Oslo. 2001 erschien sein umstrittener und viel diskutierter Debütroman The Cocka Hola Company, 2007 vertrat er Norwegen bei der Biennale in Venedig. Faldbakken gilt als einer der wichtigsten literarischen Stimmen einer neuen Generation. Seine Romane wurden in Deutschland auch für das Theater inszeniert.
Summary
For Search, novelist and artist Matias Faldbakken went into the log of his different hard drives and extracted parts of his Google search histories. The search phrases are printed chronologically according to when they were typed into the search box. The texts are largely based on image searches. In many respects they show the verbal semi-absurd foundation for the artist’s image production: they are partly his notes, partly his research. These search-word texts are almost like automatic writing: unconscious (or accidental) text production. They allow the reader to witness part of his working process and could be seen as a cross section of his thinking. The texts occupy a space in between the artist’s visual and textual production, ending up here as a form of (concrete) poetry.
Matias Faldbakken (*1973) lives and works as an artist and writer in Oslo.