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»Ich bin eine alte Frau. Ich habe keine Zeit mehr, zu sagen, was ich nicht meine.« Elizabeth Costello, eine 66-jährige australische Romanautorin von internationalem Ansehen - fiktive Spielfigur von J.M. Coetzee -, nutzt Einladungen, als Gastrednerin auf Kongressen, Symposien oder auch schon einmal auf einer Kreuzfahrt aufzutreten, um ihre eigene, gelegentlich schroffe und ethisch rigorose Menschheitsfragen zu manifestieren. Ihre Vorträge z.B. über die Humanwissenschaften in Afrika, die Darstellung des Bösen in der Literatur, das Erotische, Formen des Romans, den Missbrauch der Tiere durch den Menschen - irritieren in ihrer Ratlosigkeit und provozieren. Denn viele von Elizabeths Haltungen gründen nicht in einer intellektuell stringenten Position, sondern im Intuitiven: »Überzeugungen sind nicht die alleinigen ethischen Stützen, die wir haben. Wir können uns auch auf unser Herz verlassen.«Zwischen Fiktion und Essay oszillierend, repräsentieren diese Lehrstücke, wie Coetzee seine Erkundungen zu Leben und Meinungen von Elizabeth Costello nennt, eine erzählerisch reizvolle und listige Form des ethischen Diskurses.
About the author
J. M. Coetzee, geb. 1940 in Kapstadt, lehrte von 1972 bis 2002 als Literaturprofessor in seiner Heimatstadt und gehört zu den bedeutendsten Autoren der Gegenwart. Er wurde für seine Romane und sein umfangreiches essayistisches Werk mit vielen internationalen Preisen ausgezeichnet, u. a. zweimal mit dem Booker Prize. 22003 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. Coetzee lebt seit 2002 in Adelaide, Australien.
Reinhild Böhnke, geb. 1944 in Bautzen, ist als literarische Übersetzerin in Leipzig tätig. Sie ist Mitbegründerin des sächsischen Übersetzervereins. Seit 1988 überträgt sie die Werke J. M. Coetzees ins Deutsche, weiter hat sie u.a. Werke von Margaret Atwood, Rebecca Miller, Nuruddin Farah, D. H. Lawrence und Mark Twain ins Deutsche übertragen.
Summary
»Ich bin eine alte Frau. Ich habe keine Zeit mehr, zu sagen, was ich nicht meine.« Elizabeth Costello, eine 66-jährige australische Romanautorin von internationalem Ansehen – fiktive Spielfigur von J.M. Coetzee –, nutzt Einladungen, als Gastrednerin auf Kongressen, Symposien oder auch schon einmal auf einer Kreuzfahrt aufzutreten, um ihre eigene, gelegentlich schroffe und ethisch rigorose Menschheitsfragen zu manifestieren. Ihre Vorträge z.B. über die Humanwissenschaften in Afrika, die Darstellung des Bösen in der Literatur, das Erotische, Formen des Romans, den Missbrauch der Tiere durch den Menschen – irritieren in ihrer Ratlosigkeit und provozieren. Denn viele von Elizabeths Haltungen gründen nicht in einer intellektuell stringenten Position, sondern im Intuitiven: »Überzeugungen sind nicht die alleinigen ethischen Stützen, die wir haben. Wir können uns auch auf unser Herz verlassen.«
Zwischen Fiktion und Essay oszillierend, repräsentieren diese Lehrstücke, wie Coetzee seine Erkundungen zu Leben und Meinungen von Elizabeth Costello nennt, eine erzählerisch reizvolle und listige Form des ethischen Diskurses.
Report
"Elizabeth Costello ist die großartigste, beeindruckendste, verstörendste Figur, die Coetzee bisher geschaffen hat, weil man sich auf jeder Ebene mit ihr auseinandersetzen kann, auseinandersetzen muß." (Felicitas von Lovenberg, FAZ)