Read more
Es ist der 20. Februar, 1.35 Uhr und ich bin auf dem Weg zum Gipfel des
Kilimandscharo. Der Mond strahlt von einem sternenklaren Himmel. Mein
Höhenmesser zeigt 5065 m an. Eiskalter Wind peitscht mir ins Gesicht und
langsam schwinden meine Kräfte. Der Sauerstoffgehalt in der Luft liegt nur
noch bei 11% und das Atmen fällt mir schwer. Der Blick nach oben lässt
leise Zweifel in mir aufkommen, ob ich mein Ziel in 5895 m Höhe erreichen
werde. Doch mein Wille ist ungebrochen.
Einige Tage später...
Peter verlangsamte die Fahrt und machte uns auf eine Baumgruppe, links von
uns, aufmerksam. Neugierig warfen wir unsere Blicke ins Dickicht, konnten
jedoch nichts erkennen. Oder doch? Da bewegt sich was. Es sah aus, als
würden die Bäume wandern. Konzentriert nahm ich den ersten Baum in meinen
Blick. Tatsächlich tauchten lange, helle Beine neben dem Stamm auf.
Dann blieben sie wieder stehen und ich verlor das Wesen aus meinen Augen.
Plötzlich richtete es sich auf und der Kopf einer Giraffe schaute aus der Baumkrone.-----------
Sandra Wagner, geb. 1980 in Bernburg, arbeitet
und lebt mit ihrem Mann seit 2000 in Bochum.
Die Wanderlust und die Vorliebe für Berge
gaben ihre Eltern ihr schon in früher Kindheit
mit. Doch die Wanderungen in der Sächsischen
Schweiz reichten ihr bald nicht mehr und sie
suchte sich höhere Ziele, wie den Teide auf Teneriffa
und den aktiven Ätna auf Sizilien. Letztendlich
lockten sie die Liebe zu Afrika und die
Begeisterung für Berge nach Tansania, wo sie
sich auf den fast 6000 m hohen Kilimandscharo
wagte.
About the author
Sandra Wagner, geb. 1980 in Bernburg, arbeitet und lebt mit ihrem Mann seit 2000 in Bochum.
