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Philosophie als Lebenskunst für jeden Tag. Das ist kein Schlagwort des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Das ist Montaigne - der französische Edelmann, der vor 400 Jahren in seinem Turm über sich, das Leben, die Welt nachgedacht hat. Seine 107 Versuche (Essais) sich selbst zu verstehen und richtig zu leben, lesen sich verblüffend modern - was nicht zuletzt der Verdienst von Hans Stilett ist: Seine kongeniale und von Kritik wie Lesern begeistert aufgenommene Neuübersetzung zielt konsequent auf heutige Leser. Stilett vermeidet die steife Form des Hexameters und verzichtet auf Fußnoten und Kommentare. Er wir Montaigne endlich gerecht, der selbst über seine Essais sagte: "Die Sprache, die ich liebte, ist einfach und natürlich, auf dem Papier nicht anders als aus dem Mund, eine Sprache voller Saft und Kraft, kurz und bündig, weniger geschniegelt und gebügelt als unverblümt und ungestüm."
About the author
Michel de Montaigne, geb. am 28. Februar 1533 auf Schloss Montaigne im Périgord, stammte aus einer reichen Kaufmannsfamilie und genoss eine humanistische Erziehung. Nach dem Studium der Rechte fungierte er von 1557-70 als Parlamentsrat, zog sich aber nach dem Tod seines Freundes La Boétie in das Turmzimmer seines Schlosses zurück, um zu schreiben. Es folgten Reisen durch Italien, die Schweiz und Deutschland. Von 1582-85 war er Bürgermeister von Bordeaux. Der große Gelehrte, der sich bewusst von der Schulphilosophie fernhielt, starb am 13. September 1592.