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Architektur und Städtebau der 1960er und 70er Jahre stehen aktuell im Fokus einer breiten Diskussion. Ihre beginnende Wertschätzung und denkmalpflegerische Aneignung befindet sich dabei in einem Wettlauf mit der Anpassung an zeitgenössische Standards. Veraltet, aber noch nicht historisch", wird häufig kolportiert. Viele dieser Zeugnisse sind bereits zerstört oder eingreifend verändert. In Ostdeutschland kommt erschwerend hinzu, dass diese Bauten ein überwundenes politisches System repräsentieren. Allerdings lösen die Verlusterfahrungen auch ein neues Interesse an noch Vorhandenem aus gerade in der jüngeren Generation, die die Zeit vor 1989/90 nicht bewusst erlebt hat. Ein vielbeachtetes internationales Symposium, das im Januar 2011 an der Bauhaus Universität in Weimar stattfand, verknüpfte verschiedene, oft parallel laufende Diskurse und führte unterschiedliche Erfahrungen zusammen. Dazu gehört der Einbezug Osteuropas mit seinen erbepolitischen Problemstellungen sowie Fragen der wissenschaftlich-didaktischen und der künstlerischen Denkmalvermittlung.
About the author
Mark Escherich, geb. 1972, Dr.-Ing., Studium Bauingenieurwesen und Architektur; danach Mitarbeiter des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und der Professur Denkmalpflege und Baugeschichte der Bauhaus-Universität; Lehraufträge an der Fachhochschule Erfurt und der Bauhaus-Universität. Seit 2008 ist er Mitarbeiter der Denkmalschutzbehörde Erfurt mit den Arbeitsschwerpunkte: Architektur- und Städtebaugeschichte des 20. Jh., praktische Denkmalpflege und Denkmalpflegekunde.