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Nach Einführung der Fotografie um 1850 haben Museen, Universitätsseminare, Kunsthistoriker und schließlich eigens gegründete Fototheken systematisch Aufnahmen von Kunstwerken gesammelt. Heute dokumentieren diese zu wissenschaftlichen Zwecken angelegten Fotoarchive durch die Auswahl der Objekte den Wandel des jeweils gültigen Kanons. Sie sind das Bildgedächtnis der Kunstgeschichte - und zugleich ein Archiv der Geschichte der Fotografie. Hier wird sichtbar, wie eine akademische Disziplin und eine Technologie durch gemeinsame Geschichte auch in ihrer Entwicklung eng miteinander verflochten sind.
Die aus zwei Fachtagungen in London und Florenz stammenden Beiträge untersuchen das Phänomen der Kunstreproduktion, die wissenschaftliche Verwendung der Fotografie sowie die Institutionalisierung von Fotoarchiven. Hauptthemen sind die Materialität des fotografischen Objekts sowie das Archiv, das ein unverzichtbarer Ort wissenschaftlichen Arbeitens ist - nicht nur für die Kunstgeschichte.
About the author
Costanza Caraffa studierte Architektur und Kunstgeschichte, und wurde 2003 an der Freien Universität Berlin promoviert. Ab 2000 arbeitete sie als wissenschaftliche Assistentin an der Bibliotheca Hertziana in Rom, bevor sie 2005 als Forschungskoordinatorin an das Archivio del Moderno, Accademia di Architettura nach Mendrisio (CH) wechselte. Seit Oktober 2006 leitet sie die Photothek am Kunsthistorischen Institut in Florenz. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen neben der Architektur des Barock auf der Geschichte der Fotografie sowie der europäischen Stadtgeschichte.