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Seit Mitte der siebziger Jahre beschäftigt sich die Finanzierungstheorie mit der Erforschung von Prinzipal-Agenten-Problemen in Gläubiger-Schuldner-Beziehungen. Die in einer solchen Beziehung bestehenden Asymmetrien hinsichtlich Information, Kompetenz und Betroffenheit bergen stets die Gefahr, dass das Schuldnerunternehmen nach erfolgter Kreditaufnahme eine für die Gläubiger riskantere und weniger vorteilhafte Investitionspolitik zu realisieren sucht, als dies ohne die gewährte Finanzierungsmaßnahme möglich gewesen wäre. In der betriebswirtschaftlichen Literatur wird dieses spezielle Problem der Vermögensverschiebung als Risikoanreizproblem bezeichnet. Ausgehend von der Frage, inwieweit eine Vermögensverschiebung bei verschiedenen Kombinationen von Risikomaßen und Verteilungsannahmen möglich ist, erweitert Jochen Bigus das bestehende Theoriegebäude zum Risikoanreizproblem um zwei wesentliche Aspekte: Der Autor geht zum einen von mehreren risikobehafteten Projekten und zum anderen von mehreren nicht gleichrangigen Gläubigerforderungen aus. Die Arbeit leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung eines für die Finanzierungstheorie zentralen Forschungsgegenstandes.
List of contents
A Einleitung.- B Fremdfinanzierungsbedingtes Risikoanreizproblem und finanzielle Agency-Theorie.- C Der Ersatz eines Projektes: Modelltheoretische Analyse der vermögensmäßigen Betroffenheiten für ein fremdfinanziertes Unternehmen mit einem Gläubiger.- D Der Ersatz eines Projektes: Modelltheoretische Analyse der vermögensmäßigen Betroffenheiten für ein fremdfinanziertes Unternehmen mit zwei nicht gleichrangigen Gläubigerforderungen.- E Maßnahmen zur Beseitigung bzw. Milderung des Risikoanreizproblems bei der Handlungsalternative P1S.- F Zusammenfassung.
About the author
Jochen Bigus, geboren 1966; Studium der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre an der Freien Universität Berlin und Ecole Superieure de Gestion Paris; Promotion Fernuniversität Hagen; Habilitation Universität Hamburg; Stipendien der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der John M. Olin Foundation und des Vereins für Socialpolitik; ordentlicher Professor für International Accounting an der Universität Osnabrück; Ruf an die Universität Konstanz (abgelehnt); seit 2007 ordentlicher Professor für Financial Accounting an der Universität Bern, Schweiz.