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Die Strategieforschung, die seit den 80er Jahren eine wachsende Bedeutung in der Betriebs wirtschaftslehre erhalten hat, geht in wesentlichen Teilen auf die Industrial Organization Forschung zurück, in deren Tradition so namhafte Autoren wie Michael Porter stehen. In seiner Dissertation greift Herr Dr. Jörg Westphal diese Forschungsrichtung wieder auf. Aus dem Rahmenkonzept zur Wettbewerbsanalyse wird jedoch nicht, wie meist üblich, ein horizontales, sondern ein vertikales Strategiekonzept für das Beziehungsfeld Hersteller-Han del hergeleitet. Die Leistung des Verfassers besteht jedoch nicht nur darin, "generische" vertikale Unter nehmensstrategien entwickelt zu haben, darüber hinaus ist es ihm auch gelungen, seine Kon tingenztheorie des vertikalen strategischen Verhaltens empirisch zu fundieren. Dabei bleibt er der Tradition der Industrial Organization-Forschung verbunden, indem er Marktverhalten auf Marktstrukturen zurückführt - allerdings um eine wesentliche, im deutschen Sprachraum sicherlich erstmalige Variante erweitert: die Marktstruktur wird um die Erfolgsdimension er gänzt. Das Konzept der "wettbewerbsbedingten Erfolgssituationen" geht davon aus, daß der Erfolg oder Mißerfolg des eigenen Handelns in der Vergangenheit auch als Richtschnur für die zukünftige Strategiewahl dient. Insofern wird die Strategieforschung um den Aspekt or ganisatorischen Lernens erweitert. Die Arbeit von Herrn Dr. Westphal enthält für Theorie und Praxis eine Vielzahl von Anre gungen, so daß ihr eine weite Verbreitung zu wünschen ist.
List of contents
0. Einleitung.- 1.Problemstellung.- 2. Zielsetzung und grundlegende Bemerkungen.- 3. Gang der Untersuchung.- I. Machtverteilung im Wettbewerbsverhältnis zwischen Industrie- und Handelsunternehmen.- 1.Macht als systemimmanentes Phänomen im Wettbewerbsverhältnis zwischen Anbietern und Nachfragern.- 2.Die Situation der Anbieter und Nachfrager.- 3. Abschließende Beurteilung der Machtverteilung.- II. Ansätze zur Analyse nachfragebeherrschter Wettbewerbsbeziehungen.- 1.Die Kontingenztheorie als metatheoretisches Paradigma.- 2.Das Konzept des vertikalen Marketing in nachfragebeherrschten Hersteller-/Handels-Beziehungen.- 3.Entwicklung eines eigenen kontingenztheoretischen Strategieansatzes.- III. Operationalisierung der Modellkomponenten und empirische Entwicklung der wettbewerbsbedingten Erfolgssituationen.- 1.Methodische Vorbemerkungen.- 2.Operationalisierung der Modellkomponenten zur Erfassung wettbewerbsbedingter Erfolgssituationen.- 3.Entwicklung wettbewerbsbedingter Erfolgssituationen.- IV. Empirische Ermittlung des strategischen Verhaltens der Konsumgüterhersteller in wettbewerbsbedingten Erfolgssituationen.- 1.Methodische Vorbemerkungen.- 2.Strategische Grundeinstellung der Hersteller.- 3.Präferenzstruktur der Konsumgüterhersteller für den Einsatz vertikaler Wettbewerbsstrategien.- 4.Aggregierte Betrachtung der Befunde.- V. Schlußbetrachtung.- 1.Zusammenfassung der Befunde.- 2. Handlungsempfehlungen für Wissenschaft und Praxis.