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In der vorliegenden Studie wird der nicht ganz einfache Versuch unternommen, jenes Instrumentarium, das üblicherweise als Property-Rights-Ansatz oder als verfügungs rechtliche Theorie bezeichnet wird, für die Gestaltung von Unternehmensverfassun gen fruchtbar zu machen. Die Spanne des dabei verfolgten Anliegens macht der Untertitel deutlich: Der Verfasser nimmt sich zunächst der method(olog)ischen Pro bleme an, die dieser Ansatz - trotz aller Fortschritte gegenüber der neoklassischen Denktradition - aufwirft. Die vorgeschlagenen Korrekturen reichen, was ihre Konse quenzen für die Theoriebildung anbelangt, weit über die Ökonomie im herkömmli chen Sinn hinaus; der revidierte verfügungsrechtliche Ansatz wird, wenn hier auch nicht systematisch ausgearbeitet, zur Gesellschaftstheorie auf individualistischer Grundlage. Daß solche Überlegungen - etwa bei Adam Smith - im Grunde genommen auf die Anfänge der Wirtschaftswissenschaft verweisen, sei lediglich am Rande vermerkt. Die im letzten Teil der Untersuchung vorgestellten Fallstudien zeigen, daß es die vorgeschlagenen Korrekturen des verfügungsrechtlichen Ansatzes erlauben, ökono mische Realität differenziert zu erfassen. Die Beispiele für praktizierte Verfassungs regelungen geben zudem vielfältige Gestaltungsanregungen. Die Untersuchung von Hans-Christian Riekhof ist theoretisch und praktisch in einem. Sie ist auch provozierend. Insofern wäre es verfehlt, ihr den unverbindlichen Wunsch mitzugeben, daß man sie freundlich aufnehmen möge. Sachlich diskutiert sollte sie werden! GÜNTHER SCHANZ Vorwort Wenn man sich längere Zeit mit einem bestimmten Thema befaßt hat und nunmehr ein Ergebnis präsentiert, dann drängt sich die Frage auf, inwieweit die eigenen Ausfüh rungen den ursprünglich anvisierten Adressatenkreis auch wirklich erreichen wer den.
List of contents
1. Normative und realwissenschaftliche Begründung von Unternehmensver-fassungen.- 1.1. Unternehmensverfassungen in normativer Perspektive.- 1.2. Unternehmensverfassungen in real wissenschaftlicher Perspektive.- 2. Grundzüge der Theorie der Verfügungsrechte.- 2.1. Der Ausgangspunkt: Leitideen und Defizite des ökonomischen Programms.- 2.2. Die Grundstruktur der verfügungsrechtlichen Theorie.- 2.3. Die Heuristik der verfügungsrechtlichen Theorie.- 3. Das Menschenbild der verfügungsrechtlichen Theorie.- 3.1. Zum methodischen Stellenwert von Verhaltensannahmen.- 3.2. Verhaltensannahmen in der verfügungsrechtlichen Theorie.- 3.3. Folgelasten eines unrealistischen Menschenbildes.- 3.4. Der Entwurf eines realistischen Menschenbildes.- 4. Verfügungsrechte in Unternehmensverfassungen.- 4.1. Verfügungsrechte in verhaltenstheoretischer Interpretation.- 4.2. Unternehmensverfassungen und die Idee des Sozialverbandes.- 4.3. Die gesetzliche Verankerung von Mitarbeiter-Verfügungsrechten.- 4.4. Transaktionskosten materieller Mitarbeiter-Verfügungsrechte.- 4.5. Transaktionskosten immaterieller Mitarbeiter-Verfügungsrechte.- 5. Fallstudien zu Verfügungsrechten in Unternehmensverfassungen.- 5.1. Mitarbeiter-Verfügungsrechte durch eine paritätische Kapitalbeteiligung.- 5.2. Mitarbeiter-Verfügungsrechte durch Mitbestimmung und Kapitalbeteiligung.- 5.3. Mitarbeiter-Verfügungsrechte und 'neutralisiertes Kapital'.- Schlußbemerkungen.- Literatur.
About the author
Dr. Hans-Christian Riekhof ist Professor an der privaten Fachhochschule Göttingen und Consultant. Zuvor war er in leitender Position bei der Beiersdorf AG.