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Autodafe, zu Zeiten der Inquisition "Ketzerverbrennung", erzählt eine "Familienromanze" besonderer Art: die Geschichte der jüdischen Familie Tabori.
Wie jede ordentliche Familiengeschichte fängt sie mit der Geburt des Erzählers an, am Sonntag, dem 24. Mai 1914, in Budapest. Und wie es sich ebenfalls gehört, treten zunächst Frauen in das Leben des kleinen George: die handfeste Großmutter Fanny, die beinfeste Alma von O. und vor allem die Mama, eine freundliche, stille Frau, mit der der Erzähler seine aussichtslose Leidenschaft für bejahende Frauen erklärt. Dann erst kommen der Bruder Paul, der den Säugling mit den Worten "Ich schmeiße ihn in die Donau" begrüßt; und der Vater, ein gebildeter Journalist, der von der Kriegsberichterstattung zurückkommt. In Schnäuzer im Fenster erinnert sich Tabori an seine Berliner Zeit (1932-33) im Hotel Hessler, wo er eine Hotelkarriere beginnen sollte.
About the author
George Tabori, 1914 in Budapest geboren, lebte in Berlin, bis er Anfang der dreißiger Jahre Deutschland verließ, um zuerst in London, dann in den Vereinigten Staaten zu leben und zu arbeiten. 1975 bis 1979 leitete er das Theaterlabor in Bremen, seit 1987 lebt Tabori in Wien. Neben vielen Preisen für seine Theaterarbeit erhielt er 1992 den Georg-Büchner-Preis.
Report
"Eine bewegende Erzählung, die um so kostbarer ist, als sie die Waage hält zwischen Witz und Sentiment, zwischen nüchterner Schilderung und warmherziger Erinnerung." (Tilman Spreckelsen, FAZ)