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Einübung in ästhetische Räume - Zu Anton Weberns Kinderstück, György Kurtágs Játékok und Helmut Lachenmanns Kinderspiel

German · Hardback

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Musikwerke für die Anfänge musikalischen Lernens stehen in einem besonderen Spannungsverhältnis: der musikalisch-ästhetische Anspruch, der vom Komponisten selbst im kleinen Stück erhoben wird, und die Bedürfnisse des im Erfassen des Komplexen noch ungeübten Lernenden scheinen fürs erste inkompatibel. Dieser Unvereinbarkeit entgegenzuwirken, wird zur anspruchsvollen Aufgabe kunstorientierten Lehrens; Erschließungsangebote sind bereitzustellen, die neben pädagogischen auch ästhetischen Kriterien Rechnung tragen. Das Kunstwerk ist nicht nur spieltechnisch zu meistern, sondern gleichermaßen in seinem Ausdrucksgehalt zu erfassen, es ist zu begreifen in seiner Individualität und Originalität, in den Potentialen seiner Vielschichtigkeit, in seiner spezifischen Problematik, in der Ökonomie seiner Mittel. Um sich den mehrdimensionalen, möglicherweise unabschließbaren Prozessen der Wahrnehmung von Kunstwerken anzunähern, schien es fruchtbar, der Verortung jener Vorgänge nachzugehen, die sich bei einem Hören in einer Sphäre konzentrierter Sinnlichkeit ereignen. Ausgehend von Peter Sloterdijks Innenraumerforschung, betrieben in seinem großangelegten Sphären-Projekt, wird eine Beschreibung eines ästhetischen Raums unternommen, der Rahmen sein kann für physisches wie geistiges Hören. Dessen Auslotung wird anhand dreier 'Lehrstücke ohne didaktischen Vorsatz' (Peter Härtling) vorgenommen: an Anton Weberns Kinderstück, György Kurtágs Játékok und Helmut Lachenmanns Kinderspiel. Da ein solches Vorhaben nach eingehender Werkanalyse sowie der Darstellung kontextueller Aspekte verlangt, ist zuvor jedem dieser Werke eine Untersuchung gewidmet.

List of contents

Vorwort des Herausgebers
Einleitung

Kinderstück von Anton Webern
Ein Kinderstück vor dem Hintergrund musikalischen Paradigmenwechsels
"Gesetzen der musikalischen Gestaltung" auf der Spur? Annäherung an ein Kunstwerk aus der Sicht Weberns
Einfach und "faßlich" - Kriterien eines Stücks für Kinder

Zur Analyse
Das Neue "bedient" sich alter Form - Weberns Kinderstück als Menuett
Periode und Motivik
Symmetrie
Raumerweiterung
Destabilisierung des festen Zustands
Lernen am Modell
Exkurs: Ein Mozart-Bezug?

Játékok von György Kurtág
Zur Entstehungsgeschichte
In der Nachfolge von Bartóks Mikrokosmos
Zur Poetik der Játékok
Kürze
Aspekte der Zeit
Stille
Referenzen
Materialorganisation und Form
Tonbeschränkung
Symmetrie
Additive / subtraktive Verfahren
Das initiale C
Gestik

Ein Kinderspiel von Helmut Lachenmann
Zu Helmut Lachenmanns Begriff der Wahrnehmung
Ein Kinderspiel: "...keine pädagogische Musik"
Von den "vier Grundbestimmungen des Musikhörens":

Zur Analyse von Ein Kinderspiel
Aspekte der "Tonalität
Von der "unmittelbaren Körperlichkeit des Klingenden"
Nachhall
Energetische Bedingungen der Tonerzeugung
Dynamik
Anspannung und Konzentration
Rhythmisch gleichförmige Abläufe

Aspekte der Struktur als "bewußt organisierender Eingriff in vorweg gegebene Ordnungen"
"Hänschen klein"
"Wolken im eisigen Mondlicht"
"Akiko"
"Falscher Chinese (ein wenig besoffen"
"Filter-Schaukel"
"Glockenturm"
"Schattentanz"
Zyklus"
Zur Aura
Ein Kinderspiel: "...nicht unbedingt für Kinder"

Verbindendes
Traditionsanbindung, Autonomie und Werkcharakter
Exkurs
Aspekte des Spiels
Berührungen mit Anton Webern. Punktuelle Beobachtungen

Einübung in ästhetische Räume

Anhang

Telefongespräche mit György und Márta Kurtág am 16. 10. 2007 sowie mit György Kurtág am 29. 6. 2008
Spiel
Pädagogik
Zur Konzeption der Játékok
Raum
Interpretation
Bewegung
Geste
Referenzen und Hommagen
Stille
Kürze
Webern-Rezeption
work in progress
objet trouvé
Helmut Lachenmann
Tarka-Barka
Bartóks Mikrokosmos
Zeit
Gleichnis

Mailwechsel mit Helmut Lachenmann
Helmut Lachenmann, Ein Kinderspiel, Schema der übergeordneten Struktur
Notenvorlagen
Literatur

About the author

Elisabeth Haas studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Klavierpädagogik (1996 Magistra artium) und absolvierte danach das wissenschaftliche Doktoratsstudium, das sie 2010 mit der Promotion (Dr. phil.) abschloß. Ab 1981 Lehrkraft an der Musik- und Singschule Wien, wurde sie 1995 Leiterin einer Musikschule, daneben unterrichtet sie seit 1997 an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. 2003–2005 hatte sie die Leitung der Galerie des Kulturverbands Favoriten inne. Seit 1986 ist als Herausgeberin von Unterrichtsliteratur für Klavier und Allgemeine Musiklehre tätig, rezensiert pädagogische und musikwissenschaftliche Fachliteratur und gestaltet musikwissenschaftliche Ausstellungen für die Musiksammlung der Wienbibliothek sowie die Bibliothek der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.

Summary

Musikwerke für die Anfänge musikalischen Lernens stehen in einem besonderen Spannungsverhältnis: der musikalisch-ästhetische Anspruch, der vom Komponisten selbst im kleinen Stück erhoben wird, und die Bedürfnisse des im Erfassen des Komplexen noch ungeübten Lernenden scheinen fürs erste inkompatibel. Dieser Unvereinbarkeit entgegenzuwirken, wird zur anspruchsvollen Aufgabe kunstorientierten Lehrens; Erschließungsangebote sind bereitzustellen, die neben pädagogischen auch ästhetischen Kriterien Rechnung tragen. Das Kunstwerk ist nicht nur spieltechnisch zu meistern, sondern gleichermaßen in seinem Ausdrucksgehalt zu erfassen, es ist zu begreifen in seiner Individualität und Originalität, in den Potentialen seiner Vielschichtigkeit, in seiner spezifischen Problematik, in der Ökonomie seiner Mittel. Um sich den mehrdimensionalen, möglicherweise unabschließbaren Prozessen der Wahrnehmung von Kunstwerken anzunähern, schien es fruchtbar, der Verortung jener Vorgänge nachzugehen, die sich bei einem Hören in einer Sphäre konzentrierter Sinnlichkeit ereignen. Ausgehend von Peter Sloterdijks Innenraumerforschung, betrieben in seinem großangelegten Sphären-Projekt, wird eine Beschreibung eines ästhetischen Raums unternommen, der Rahmen sein kann für physisches wie geistiges Hören. Dessen Auslotung wird anhand dreier ‚Lehrstücke ohne didaktischen Vorsatz‘ (Peter Härtling) vorgenommen: an Anton Weberns Kinderstück, György Kurtágs Játékok und Helmut Lachenmanns Kinderspiel. Da ein solches Vorhaben nach eingehender Werkanalyse sowie der Darstellung kontextueller Aspekte verlangt, ist zuvor jedem dieser Werke eine Untersuchung gewidmet.

Product details

Authors Elisabeth Haas
Assisted by Elisabeth Von: Haas (Editor)
Publisher Böhlau Wien
 
Languages German
Product format Hardback
Released 10.08.2011
 
EAN 9783205786979
ISBN 978-3-205-78697-9
No. of pages 228
Dimensions 177 mm x 248 mm x 21 mm
Weight 570 g
Illustrations Mit zahlr. Notenbeispielen
Series Wiener Schriften zur Stilkunde und Aufführungspraxis
Wiener Schriften zur Stilkunde und Aufführungspraxis
Wiener Schriften zur Stilkunde und Aufführungspraxis
Subject Humanities, art, music > Music > Music history

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